Forderung der Katholische Landjugend

Politische Beteiligung von Jugendlichen gesetzlich regeln

Neben Defiziten bei Internetzugang und Mobilität sehen Jugendliche auf dem Land den Mangel an Mitbestimmung als großen Nachteil. Selbst organisierten Formen der Jugendbeteiligung könnten Vorbilder für gesetzliche Vorgaben sein.

Die Jugend am Land wünscht sich mehr politische Mitbestimmung. © sebra - stock.adobe.com

München – Jugendbeteiligung an politischen Prozessen sollte gesetzlich geregelt werden. Das fordert die Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB). "Junge Menschen leben sehr gerne auf dem Land und wollen selbst gefragt werden, wenn es um ihre Zukunft geht", sagte der Landesvorsitzende Benedikt Brandstetter am Wochenende vor dem KLJB-Landesausschuss. Ihre mangelnde Beteiligung an Entscheidungen sähen sie neben Defiziten bei Internetzugang und Mobilität als eine der größten Schwächen des Landlebens an.

"Es gibt schon gute Erfahrungen bei passenden, selbst organisierten Formen der Jugendbeteiligung, aber noch kaum gesetzliche Vorgaben und wissenschaftliche Begleitung dazu", führte Brandstetter aus. "Wir wollen dazu anregen, das zu verbessern." Der Beschluss ist eine Konsequenz aus dem von der KLJB initiierten dreijährigen Forschungsprojekt "Stadt. Land. Wo?".

Gegen unsinnige Regelungen

In einem weiteren Beschluss wandte sich der KLJB-Landesausschuss gegen die aus seiner Sicht unsinnige Regelung, dass Ackerland alle fünf Jahre umgepflügt werden muss, wenn es seinen Status nicht verlieren will. "Hier gibt es einfach bessere Lösungen, die ein ökologisch schädliches und nicht nötiges Durchpflügen vermeiden können, etwa Stichtagslösungen oder eine Anpassung der Definition von Dauergrünland", sagte die Landesvorsitzende Antonia Kainz. Die Staatsregierung solle sich dafür auf EU- und Bundesebene einsetzen.

Die KLJB ist nach eigenen Angaben mit rund 25.000 engagierten Christinnen und Christen der größte ländliche Jugendverband im Freistaat. (kna)