Rottenbuch – Beim feierlichen Einzug in die Rottenbucher Pfarrkirche Mariae Geburt am Pfingstsonntag, blieb sie noch stumm, die historische barocke Freywis-Orgel, die an diesem Tag geweiht wurde. Zu den für diesen Anlass passenden Klängen „Auf schmetternde Töne der munteren Trompeten“ von Johann Sebastian Bach, gespielt von den Rottenbucher Kirchenbläsern, zogen mit seiner Exzellenz Erzbischof Nikola Eterović, weitere Kirchenvertreter wie Rottenbuchs Pfarrer Josef Fegg, Prälat Georg Kirchmeir, ehemaliger Wiespfarrer, Pfarrer Raimund Röther aus Maxdorf und Mario Popović, Mitarbeiter im Staatssekretariat des Vatikanstaates in die Pfarrkirche ein. „Ihre Anwesenheit beehrt uns in höchstem Maße“, begrüßte Pfarrer Josef Fegg den Erzbischof, vom Papst ernannter Apostolischer Nuntius für die Bundesrepublik Deutschland.
Grußwort von Kardinal Marx zur Orgelweihe
Mit einem feierlichen Pontifikalamt wurde die Orgel nach dreijähriger Restaurierung nun geweiht. Die Bonner Orgelbaufirma Klais, die die Restaurierung übernommen hatte, hatte Erstaunliches geleistet. Aus den historischen vorhandenen und aus neu angefertigten Bauteilen rekonstruierte sie diese um 1747 von Balthasar Freywis fertiggestellte barocke Orgel. Ein seltenes Meisterwerk wurde somit wieder ins Leben gerufen, das nicht genug gewürdigt werden kann. Wie es auch der Erzbischof in seiner Festpredigt noch einmal hervorhob. Orgelbau und Orgelmusik sei von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt worden, so der Nuntius. „Die Orgel wird zu Recht als Königin der Musikinstrumente bezeichnet“, sagte er und empfand es als Ehre, diese zu weihen.
Ähnlich erklärte auch Kardinal Marx mit seinem Grußwort in der Festschrift zur Weihe die Bedeutung einer Orgel. „Sie ist im 2.Jahrtausend in der abendländischen Kirche zum wichtigsten Musikinstrument der Liturgie geworden“, schrieb Marx. Man habe sie das vollkommenste Instrument genannt, und so soll sie im ursprünglichen Sinn des griechischen Wortes „órganon“ auch Werkzeug sein, so der Kardinal.