Patenschaft für Orgelpfeifen

Dorfener sammeln für eine neue Orgel

Die Marktkirche St. Vitus wurde gerade aufwendig renoviert. Nun muss eine neue Orgel her. Weil so ein Instrument viel Geld kostet, hat sich der Cäcilienverein Dorfen etwas überlegt.

Orgelpatenschaften sollen die neue Orgel der Marktkirche St. Vitus finanzieren. © jms_foto - stock.adobe.com

Dorfen - Frisch renoviert steht die kleine Kirche St. Vitus am Marktplatz der Stadt Dorfen. Eine Kirche, die durchaus für Werktagsgottesdienste, kleine Andachten, Adventsmeditationen oder für Hochzeiten genutzt wird. War zu früherer Zeit nur Platz für ein kleines Harmonium, hat die Kirche nun durch die Renovierung eine neue Empore erhalten und somit auch den Platz für eine neue Orgel.

Für die Finanzierung hat sich der Cäcilienverien, der sich der Förderung der Kirchenmusik in Dorfen verschrieben hat, eine Aktion überlegt. „Man kann sich an der Orgel beteiligen, indem man einen Teil davon unterstützt“, erklärt Anna Schmid, Vorstandsmitglied im Cäcilienverein. „Also keine anonyme Spende, sondern ich such mir eine Pfeife aus, die dann meine ist, und unterstütze so das ganze Projekt.“

Orgelpatenschaft ab 50 Euro

Das heißt, man wird Pate einer Orgelpfeife. Nachdem es große und kleine Pfeifen gibt, sind auch die Preiskategorien gestaffelt. „Die Pfeifen kosten zwischen 50 und 1000 Euro“, erklärt Anna Schmid. „Bei den großen Prospektpfeifen, die ja sichtbar sind, wird sogar angeboten, sie mit dem Namen des Spenders zu gravieren.“ Seit Mitte September läuft die Aktion und in Dorfen freut man sich über die Resonanz. Der aktuelle Spendenstand beträgt 26.000 Euro. Allerdings kann die Orgel erst in Auftrag gegeben werden, wenn die Hälfte der Gesamtsumme gestemmt ist. Nachdem die kompletten Anschaffungskosten sich auf 300.000 Euro belaufen, muss also noch einiges gesammelt werden.

Italienische Renaissanceklänge für Dorfen

Bei dem neuen Instrument für St. Vitus handelt es sich um eine italienische Renaissanceorgel. Frech und verspielt im Klang und einzigartig im Erzbistum München und Freising. Eine Orgel, auf die sich Organist Ernst Bartmann schon sehr freut: „Ich stehe voll und ganz hinter diesem Projekt und ich denke, wenn diese Musik spannend ist und die Menschen anspricht, dann ist das eine tolle Möglichkeit, die Kultur an den Marktplatz, in die Herzen der Leute zu tragen.“

Und weil die Orgel etwas Besonderes sein wird, hofft der Organist auch darauf, dass sie nicht nur für Kirchenbesucher zum kulturellen Anziehungspunkt werden kann. „Wir wollen die Orgel auch nutzen für Kooperationen mit Musikhochschulen oder Ensembles für alte Musik, für Kammermusik“, erklärt der Organist die Pläne.

Spender werden verewigt

Eine Orgel gemeinsam finanzieren in Zeiten, in denen die Kirchennähe in der Gesellschaft eher schwindet als wächst, hält Anna Schmid vom Cäcilienverein für ein wichtiges Zeichen. „Ich glaube, wir leben in so einer stressigen Zeit, dass Musik etwas ist, was die Menschen dringend brauchen“, bekräftigt sie das Vorhaben. „Man setzt sich rein in die Kirche, hört zu und kommt zur Ruhe – Da wird Geist, Körper und Seele wirklich geheilt!“

Damit bald wieder Musik in St. Vitus am Marktplatz in Dorfen ertönt, hoffen alle Kirchenmusikfreunde auf viele weitere Patenschaften für ihre Orgelpfeifen. Jeder Spender wird übrigens auch in einem Buch verewigt, das als Chronik in den Tiefen der Orgel für die Nachwelt aufgehoben wird.

Nähere Informationen und Spendenmöglichkeiten finden Sie auf der Website des Cäcilienvereins Dorfen.