Sommerrätsel

Welche oberbayerische Kleinstadt wird gesucht?

Sommerzeit ist Rätselzeit: Heuer werden beim Sommerrätsel der Münchner Kirchenzeitung verschiedene Städte und Stadtteile gesucht. In der ersten Folge geht es um ein Heimatidyll und Erinnerungsort.

Die Stadtpfarrkirche dominiert die Altstadt des gesuchten Ortes. © Burghardt

Sie wird von zwei Flüssen durchflossen – einer schafft Wasser aus dem Ammersee heran, der andere aus dem Starnberger See. Die gesuchte Stadt liegt aber nicht nur in einer wasserreichen Ebene, sondern erstreckt sich auch über die aussichtsreichen Höhen des benachbarten Hügellands, weswegen sie schon früh als fürstliche Residenz auserkoren wurde. Auf ihrem höchsten Punkt stand daher keine Kirche, sondern eine Burg, später ein Wittelsbacherschloss, von dessen vier Flügeln heute noch einer erhalten ist. Kaum bekannt ist, dass unsere Stadt zweimal als Schauplatz einer Schlacht in die Geschichte einging: 1648, als vor ihren Toren eine der letzten Kampfhandlungen des Dreißigjährigen Kriegs stattfand, und im April 1919, als hier die „Rote Armee“ als militärischer Arm der Münchner Räterepublik unter dem Kommando des 25-jährigen Dichters Ernst Toller gegen die „weißen“ Regierungstruppen kämpfte.

Brauereien auf kleinstem Raum

Eine kulturelle Hochzeit erfuhr die Stadt in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg. Nicht nur, dass hier eine der bedeutendsten Künstlerkolonien Deutschlands heranwuchs, auch die Volkskultur blühte: mit einer eigenen, bis heute berühmten Tracht und sechs Brauereien auf kleinstem Raum (heute existiert keine einzige mehr). Den späteren Schriftsteller Ludwig Thoma verschlug es vor der Jahrhundertwende als Rechtsanwalt hierher, und er resümierte in seinen Erinnerungen: „Am schönsten war es doch in …“ (... unserer gesuchten Stadt). Doch zeitgleich zu dieser Phase des romantischen bis derben Heimatidylls hielt auch die Industrialisierung Einzug: Die zeitweilig größte Papierfabrik Deutschlands hatte hier ihren Sitz, 1915 kam mit der Königlich Bayerischen Pulver- und Munitionsfabrik ein weiterer großer Arbeitgeber etwa saußerhalb der Stadt hinzu.

Zehntausende Menschen kamen im Konzentrationslager ums Leben

Deren Gelände funktionierten die Nationalsozialisten später zum Konzentrationslager um, in dem im Verlauf von gut zwölf Jahren Zehntausende Menschen zu Tode kamen, darunter auch der kürzlich heiliggesprochene Karmelitenpater Titus Brandsma. Weil das Lager nach der Stadt benannt und überdies zum Stamm- und Musterlager für viele weitere wurde, ist der Name bis heute weltweit bekannt und wird mit den Ereignissen der Nazi-Terrorherrschaft assoziiert – keine leichte Bürde für unser vormals so
gemütliches Städtchen, das sich bei der Reichstagswahl im März 1933 noch als wenig nazibegeistert erwiesen hatte und die NSDAP – bayernweit bei 43 Prozent der Stimmen – auf nur 24 Prozent kommen ließ.

Bergpanorama von der Schlossterrasse

Heute zählt unsere Stadt zu den am stärksten wachsenden Städten Bayerns, gilt als lebens- und sehenswert und scheut als moderner Lern- und Erinnerungsort keine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dass man bei Föhnwetter von der Schlossterrasse ein herrliches Bergpanorama von den Berchtesgadener Alpen bis ins Allgäu genießt, war dem Bundespräsidenten Roman Herzog, der in unserer Stadt gewohnt hat, natürlich bekannt – von den rund zwei Millionen (!) jährlichen Besuchern hingegen finden nur wenige Zeit für den Abstecher hinauf in die Altstadt. (Joachim Burghardt, Redakteur der Münchner Kirchenzeitung)

Die Sommerzeit ist auch in diesem Jahr Rätselzeit in der Münchner Kirchenzeitung (MK). Heuer stellen wir Ihnen in sechs Rätsel-Folgen verschiedene Städte und einen Stadtteil vor, die sich im Erzbistum München und Freising befinden. Mal steht dabei die Stadtgeschichte im Mittelpunkt, mal die Pfarrkirche oder lokale Besonderheiten. Wer miträtselt, kann wieder
schöne Preise gewinnen: Pro Folge verlosen wir ein exklusives MKR-Digitalradio DAB+, zwei Büchergutscheine im Wert von 25 Euro für unsere Buchhandlung Michaelsbund, drei limitierte Michaelsbund- Regenschirme sowie vier Michaelsbund-Sets mit Notizbuch, Schlüsselanhänger und Kugelschreiber. Am Ende wird aus allen richtigen Einsendungen der Hauptgewinner gezogen. Für den Glücklichen spendiert unser bewährter Rätsel- Partner, das Bayerische Pilgerbüro, eine Flugreise nach Lourdes für eine Person. Bitte schicken Sie die richtige Lösung an folgende Adresse:
Münchner Kirchenzeitung
Sommerrätsel
80326 München
Oder per E-Mail:
redaktion@michaelsbund.de
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Einsendeschluss für die erste Folge ist Donnerstag, 14. Juli (Poststempel)