Christentum

Fragen und Antworten zu Jesus

Er ist Begründer einer Weltreligion und für Gläubige der Sohn Gottes: Jesus Christus. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu seinem Leben, Tod und religiösen Vermächtnis.

Die Auferstehung Jesu soll am dritten Tag nach seinem Tod am Kreuz stattgefunden haben. © stock.adobe.com - vladischern

Wie lange hat Jesus gelebt?

Jesus soll um das Jahr 6 vor unserer Zeitrechnung in Palästina, in der kleinen Stadt Bethlehem, geboren worden sein. Seine Mutter hieß Maria, als sein Vater galt der Zimmermann Josef aus Nazareth. Dort wuchs Jesus auf. Mit etwa 30 Jahren begann er als Wanderprediger aufzutreten und den Anbruch des Reiches Gottes zu verkünden. Ungefähr drei Jahre später wurde er unter dem Vorwurf der Gotteslästerung am Kreuz in Jerusalem hingerichtet.

Was bedeutet Jesu ganzer Name?

Jesus stammt vom aramäischen Isa, der Retter. Christus ist die lateinische Form des griechischen Christos, der Gesalbte. Zu früheren Zeiten wurden Könige und Herrscher gesalbt. Für Christen ist Jesus also Retter und König.

Was berichtet die Bibel über Jesu Geburt?

Nach christlichem Verständnis wird Gott Mensch, indem er seinen Sohn als neugeborenes Kind auf diese Welt schickt. Aus Liebe zu den Menschen will Gott sie durch Jesus erlösen. Die Geburt Jesu wird an Weihnachten gefeiert. Die Vorstellungen von Weihnachten hat vor allem der Bericht des Evangelisten Lukas geprägt. Bei ihm finden sich die populären Erzählungen von der Herbergssuche, der Geburt im Stall und von den Hirten auf den Feldern, denen ein Engel verkündet: "Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt." Das Ganze soll sich bei Bethlehem zugetragen haben. In der knapp zehn Kilometer von Jerusalem entfernten palästinensischen Stadt steht heute die Geburtskirche. Im Matthäus-Evangelium wird Jesu Geburt nur kurz erwähnt, bei Markus und Johannes kommt sie gar nicht vor.

Welche Wunder hat Jesus vollbracht?

Das Neue Testament berichtet von rund 40 Wundern und Zeichen Jesu. Die Wunder, die Jesus tut, sind nichts Magisches. Sie sollen denen, die glauben wollen, aber dennoch zweifeln, als göttliche Offenbarung dienen. Jesus selbst verstand seine Wunder als Zeichen des bereits angebrochenen Reich Gottes. Zwar beschreiben die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes die Wunder Jesu unterschiedlich. Was sie aber alle eint, ist, dass sie diese als Zeichen dafür interpretierten, was Jesu Botschaft war: Dass er als Sohn und Messias eines barmherzigen Gottes auf die Erde gesandt wurde. Deshalb haben die meisten Wunder Jesu auch den Charakter eines heilenden Erbarmens: Wer Jesus gläubig bittet, wird von Blindheit, Aussatz, Verkrüppelung, Stummheit oder quälenden Dämonen befreit. Die Wundertätigkeit Jesu gipfelt schließlich in der Auferweckung des verstorbenen Lazarus. Sie untermauert sein zentrales Versprechen: "Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt".

Was tat Jesus in den letzten Tag vor der Kreuzigung?

In der Bibel steht, dass Jesus am Palmsonntag auf einem Esel in Jerusalem einritt, um dort das jüdische Pessachfest mitzufeiern. Die Menschen jubelten ihm zu. Mit dem Palmsonntag beginnen die Christen die Karwoche und begehen sie bis Karsamstag. Das Wort "Kar" stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet "Trauer", "Klage" oder "Kummer". Der nächste besondere Gedenktag in der Karwoche nach dem Palmsonntag ist der Gründonnerstag. Jesus hat beim letzten Abendmahl am Gründonnerstag das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach "Das ist mein Leib" und "Das ist mein Blut". Und er gab ihnen den Auftrag: "Tut dies zu meinem Gedächtnis."
An Karfreitag wird der Kreuzigung Jesu gedacht. Sein Leidensweg wird als die Passion Christi beschrieben. In der Regel um 15 Uhr, zur überlieferten Todesstunde Jesu, begehen die Christen in einem Wortgottesdienst mit Kommunionfeier das Leiden und Sterben Jesu.

Wann und wie ist Jesus auferstanden?

Die Auferstehung Jesu soll am dritten Tag nach seinem Tod am Kreuz stattgefunden haben. Die zentrale Botschaft von Kreuz und Auferstehung ist, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod siegen wird", heißt es im katholischen Katechismus. Die Auferstehung selbst wird in der Bibel nicht beschrieben. In allen vier Evangelien steht, dass der Stein vor dem Grab weggerollt ist oder (bei Matthäus) von einem Engel weggerollt wird. Die ersten, die dies sehen und bezeugen, sind drei Frauen beziehungsweise eine Frau (Maria von Magdala bei Johannes), die die Neuigkeit dann den Jüngern berichten. Beim Gang nach Emmaus zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung zwei Jüngern, die ihn aber lange nicht erkennen.

Was sagt die Bibel zur Auffahrt Jesu in den Himmel?

Im Neuen Testament steht, Jesus sei nach seiner Auferstehung an Ostern noch mehrfach seinen Jüngern erschienen, bevor er in den Himmel auffuhr. Die Himmelfahrt wird an drei Stellen erwähnt. Im Markus- und Lukas-Evangelium gibt es dabei keine Zeitangaben. In der Apostelgeschichte steht, dass Jesus noch 40 Tage bei seinen Jüngern war, bevor es dann heißt: "Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken." Laut katholischem Katechismus beschreibt die Himmelfahrt den "endgültigen Eintritt der menschlichen Natur Jesu in die göttliche Herrlichkeit". Dies wird im biblischen Sprachgebrauch durch die Rede von der Wolke und vom Himmel ausgedrückt. (kna/eom/ph/smb)