Glaube und Leben

Ignatianische Spiritualität für junge Erwachsene

In der Reihe „mehr vom Leben“ der „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ bekommen junge Leute ab 26 die Anleitungen des Heiligen Ignatius vermittelt. Und sie lernen, diese für ihr eigenes Leben zu nutzen.

© IMAGO / Westend61

München – Wer als junger Erwachsener in eine Großstadt wie München zieht, der hat es nicht leicht, kirchlich anzudocken. Angebote für junge Leute, die schon im Beruf stehen und neu in der Stadt sind, halten sich in Grenzen. Die katholische „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ (GCL) hat sich vorgenommen, diese Lücke in der Pastoral zumindest ein Stück weit zu schließen. Mit der vor kurzem gestarteten Abendreihe „mehr vom Leben“ will die GCL junge Erwachsene animieren, den christlichen Glauben zu entdecken oder ihn weiter zu vertiefen. Und weil die GCL sich bei ihrer Spiritualität auf den Heiligen Ignatius von Loyola, den Gründer des Jesuitenordens, beruft, sind es die lebensnahen Anleitungen von Ignatius, mit denen die Teilnehmenden Schritt für Schritt lernen sollen, ihr Leben aus dem Glauben heraus zu gestalten

Gute Entscheidungen für den Alltag treffen

Pater Gunnar Bauer, der als Seelsorger die Abendreihe begleitet, betont, dass es sich dabei nicht um eine Art Lebensberatung handelt. Vielmehr könnten die Teilnehmenden die Spiritualität des Hl. Ignatius für sich und ihr Leben erschließen. Dabei geht es um fünf ignatianische Methoden, die für Klarheit sorgen. Begonnen hat die Abendreihe mit dem ignatianischen Tagesrückblick, beim kommenden Treffen werde man die „Unterscheidung der Geister“ in den Mittelpunkt rücken. Da werde es darum gehen: wie kann ich ganz konkret für meinen Alltag gute Entscheidungen treffen, erklärt der Jesuit. Die Methode helfe vor allem dabei, die verschiedenen Emotionen, die einem bewegen, anzuschauen und zu klären: wo öffnet sich ein Weg für mich auf Gott hin, oder wo führt ein Weg vielleicht in eine Sackgasse? Man könne damit die verschiedenen Alternativen, die das eigene Leben oft bietet, ausloten und vergleichen. Die Betrachtungen sollen auch immer wieder ins Gebet gebracht werden. Und die Außenschau sei wichtig, meint P. Bauer: „Was würde ich einem Freund raten, der in dieser Situation ist?“

Gemeinschaft als wertvolle Ressource

Lösungen für Lebensfragen fänden sich auch in der Bibel und in der Person des Hl. Ignatius. Beides liegt deshalb ebenfalls im Fokus an einem der fünf Abende. Beim letzten Treffen wird die GCL von Mitgliedern der Gemeinschaft noch näher vorgestellt. Die Teilnehmenden, die Lust haben, eine eigene geistliche Gruppe zu gründen, könnten das am letzten Abend tun und gemeinsam darüber nachdenken, wie die Treffen der Gruppe zukünftig verlaufen sollen. „Gerade junge Menschen haben oft niemand in ihrem Umfeld, der den christlichen Glauben mit ihnen teilt, und da kann ein solche Gruppe eine wertvolle Ressource dafür sein, sich darüber auszutauschen, was mich bewegt, wenn ich versuche, als Christ im Alltag zu leben“, so P. Bauer.

Mehr vom Leben


Die weiteren Termine:

14.06.: „JEIN“ ist keine Antwort. Die „Unterscheidung der Geister“.
21.06.: Finde Antworten in der Bibel.
28.06.: Ignatius von Loyola: Kennst Du den Heiligen, der vorher ein Frauenheld war?
05.07.: Lust, Deine neuen Freunde kennenzulernen?

Uhrzeit: jeweils 19.00 – 20.30 Uhr.
Ort: Zentrum St. Michael, Maxburgstraße 1, München.

Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de