Auf Hunderttausende junge Menschen aus der ganzen Welt stellt sich die portugiesische Hauptstadt Lissabon ein. Dort findet vom 1. bis 6. August der sogenannte Weltjugendtag (WJT) mit Papst Franziskus statt. Alle paar Jahre richtet die katholische Kirche dieses Glaubensgroßevent aus. Weltjugendtage gehören zu den teilnehmerstärksten christlichen Veranstaltungen. Bisher angemeldet haben sich laut Deutscher Bischofskonferenz 313.000 Jugendliche aus 151 Ländern. Erstaunliche Zahlen angesichts des Bedeutungsrückgangs von Kirche und Religion, zumindest in Europa.
Beim Weltjugendtag treffen junge Menschen aufeinander, die andere Sprachen sprechen und unterschiedliche Lebensrealitäten haben - auch im Glauben und kirchlichen Alltag. Ob kirchenpolitische Fragen wie zur Rolle der Frau oder zu LGBTIQ+-Rechten, so ziemlich jede Meinung wird in Lissabon vertreten sein. Vom Gottesdienst auf Latein bis hin zur Lichtshow mit Elektromusik - die Teilnehmenden eint das Ziel, sich in der portugiesischen Hauptstadt mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen, sich untereinander zu begegnen und das Gastland kennen zu lernen.
"Festivalstimmung" bei Weltjugendtagen
Die WJT-Atmosphäre gleicht oft der auf einem Jugendlager, einem internationalen Sportevent oder einer friedlichen Demo. Locker und vertraut kommt es immer und überall zu Begegnungen, ob im Bus, in der Klowarteschlange oder abends bei einem kühlen Getränk. Es wird viel gesungen, bunte Fahnen und Gruppen-Shirts dominieren das Stadtbild. "Festivalstimmung" nennt Luca Rusch aus Münster das, er war schon bei mehreren Weltjugendtagen. Die besondere Atmosphäre motiviere am meisten, immer wieder hinzufahren.
Geschlafen wird in Turnhallen, Schulen oder Gastfamilien; eine Nacht verbringen alle gemeinsam zu einem Nachtgebet auf freiem Feld. Jedem Weltjugendtag gehen "Tage der Begegnung" mit den Menschen im Gastland in allen Landesteilen voraus.