Katholische Kirche

Nächster Weltjugendtag 2027 in Seoul

Zum zweiten Mal wird das katholische Großereignis in Asien stattfinden. Junge Pilger aus Südkorea sehen darin auch eine Herausforderung für ihr Land.

Der nächste Weltjugendtag wird 2017 in Seoul stattfinden. © SMB/Erdmann

Der nächste Weltjugendtag findet 2027 in Südkoreas Hauptstadt Seoul statt. Das teilte der Papst Franziskus am Sonntag zum Abschluss des katholischen Großtreffens in Lissabon mit. Damit wird zum zweiten Mal eine asiatische Stadt Gastgeberin.

Weltjugendtage sind die größte Massenveranstaltung der katholischen Kirche. Zu den Abschlussgottesdiensten mit dem Papst kommen Hunderttausende Teilnehmer. Weltjugendtage wurden 1985 von Johannes Paul II. (1978-2005) ins Leben gerufen und finden in der Regel alle drei Jahre statt. In den dazwischenliegenden Jahren finden sie auf Bistumsebene statt. Zum Heiligen Jahr 2025 soll in Rom ein besonderes Jugend-Event veranstaltet werden, so der Papst.

Seit der Zählung der Weltjugendtage mit der Begegnung 1986 in Rom fanden die internationalen Großveranstaltungen bislang neunmal in Europa statt, dreimal in Süd- und zweimal in Nordamerika sowie je einmal in Asien und Australien. An der Abschlussmesse am Sonntag in Lissabon mit Papst Franziskus nahmen 1,5 Millionen Menschen teil.

Katholische Kirche in Südkorea


Im Hauptstadt-Erzbistum Seoul, das seit 2021 von Erzbischof Peter Chung Soon-taick (62) geleitet wird, leben mehr als 1,5 Millionen Katholiken. Seit 1986 hat Seoul auch eine deutschsprachige Gemeinde.

In den 15 Bistümern und im Militärordinariat amtieren rund 40 Bischöfe. Nach Seoul sind die nächstgrößeren Bistümer Suwon, Incheon und das Erzbistum Daegu. Bis Dezember - dann erreicht er die Altersgrenze - ist Südkorea auch noch mit einem Papstwähler im Kardinalskollegium vertreten: Andrew Yeom Soo-jung (79), bis 2021 Erzbischof von Seoul.

Bei den Spenden für die karitativen Aufgaben des Papstes - dem sogenannten Peterspfennig - liegen die katholischen Bistümer Südkoreas mit umgerechnet 3,5 Millionen Euro inzwischen auf Platz zwei hinter den USA (11 Millionen) und vor Italien (2,9 Millionen Euro), Brasilien (1,5 Millionen Euro) und Deutschland (1,3 Millionen Euro). (kna)

In ersten Reaktionen von jungen Pilgern aus Südkorea auf dem Feld der Papstmesse hieß es, die Entscheidung sei eine große Ehre, aber auch eine Herausforderung. Korea sei kein katholisches Land. Die zusätzlichen Menschenmengen träfen auf einen ohnehin schon überlasteten Verkehr. Ein anderer Pilger aus Seoul sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), es komme sehr darauf an, dass die Regierung die Entscheidung mitträgt. Dazu müsse in Korea vermittelt werden, dass der WJT auch wirtschaftlich lukrativ sei.

In Südkorea verzeichnet die katholische Kirche seit 20 Jahren eine stetes Wachstum. Im Süden der geteilten Halbinsel stieg die Zahl der Katholiken bis Ende 2021 laut Vatikan-Angaben auf etwa 5,86 Millionen. Von den derzeit rund 52 Millionen Einwohnern Südkoreas ist also jeder neunte katholisch.

Bei der Jugend findet derzeit ein Korea-Hype statt. Koreanische Serien, K-Pop (BTS etc.) mit speziellen Partys sind in Europa in. Jugendliche lernen dafür sogar Koreanisch. (kna)