Portugal

Weltjugendtag endet mit Papst-Messe

Mit über einer Million Menschen feierte Papst Franziskus zum Abschluss des Weltjugendtages einen Gottesdienst. Er ermutigte die Jugendlichen an ihren Träumen für die Zukunft festzuhalten.

Papst Franziskus spricht den jungen Menschen beim Abschlussgottesdienst Mut zu, an ihre Träume für die Zukunft zu glauben. © IMAGO / ABACAPRESS

Papst Franziskus hat mit offiziell rund 1,5 Millionen überwiegend jungen Menschen den zentralen Gottesdienst beim Weltjugendtag in Lissabon gefeiert. Seine Predigt im Tejo-Park beendete er am Sonntagvormittag mit dem eindringlichen Aufruf "Fürchtet euch nicht!"

Weiter sagte er: "Euch jungen Menschen, die ihr große Träume hegt, die aber oft von der Angst getrübt werden, sie nicht verwirklicht zu sehen; euch, die ihr manchmal denkt, dass ihr es nicht schafft; euch, jungen Menschen, die ihr in diesen Zeiten versucht seid, euch entmutigen zu lassen, euch für unzulänglich zu halten; euch, jungen Menschen, die ihr die Welt verändern wollt und für Gerechtigkeit und Frieden kämpft; euch, jungen Menschen, die ihr euch anstrengt und Fantasie aufbringt, aber den Eindruck habt, dass dies nicht genügt; euch, jungen Menschen, die die Kirche und die Welt brauchen wie die Erde den Regen; euch, jungen Menschen, die ihr die Gegenwart und die Zukunft seid; euch sagt Jesus: Fürchtet euch nicht!"

Rat vom Papst: Auf Jesus hören

Zuvor hatte er die Teilnehmer des Weltjugendtags aufgefordert, die Freude der Tage von Lissabon mit nach Hause zu nehmen und dort Gutes zu tun. "Wir werden nur dann leuchtend zurückkehren, wenn wir lieben wie Jesus. Wenn wir als Egoisten nach Hause zurückkehre, erlöscht das Licht, das wir von hier mitnehmen", sagte der Papst. Franziskus ermunterte die Jugendlichen, auf Jesus zu hören. "Das ganze Geheimnis ist: auf Jesus hören. Er lehrt uns den Weg der Liebe. Hört ihm zu. Das ist alles: Alles, was es im Leben zu tun gibt, ist in diesen Worten enthalten."

In seiner auf Spanisch vorgetragenen Predigt wich der Papst wiederholt vom vorbereiteten Text ab, hielt sich aber im Kern an die Vorlage. Die meisten der teilnehmenden Jugendlichen hatten die Nacht unter freiem Himmel am Ufer des Tejo verbracht. Am Vorabend hatte der Papst dort eine lange Nachtwache mit Gebeten und Gesängen geleitet.

Mit dem Gottesdienst am Sonntagvormittag endete die weltweit größte kirchliche Veranstaltung nach knapp zwei Wochen. Der Papst hatte seit Donnerstag an dem Großereignis teilgenommen, dessen Teilnehmerzahl täglich anwuchs. (kna)

Weltjugendtag


Der Weltjugendtag (WJT) ist ein Treffen junger Christen aus der ganzen Welt. Er wird von der katholischen Kirche ausgerichtet. Der jeweilige Papst lädt Jugendliche aller Erdteile zum gemeinsamen Fest des Glaubens an wechselnde Orte ein. Ziel des internationalen Großtreffens ist, Weltkirche zu erleben sowie den Glauben zu feiern und zu reflektieren. Neben Gottesdiensten, Katechesen, Gebeten und kulturellen Veranstaltungen stehen die persönlichen Gespräche und Begegnungen der jungen Menschen im Vordergrund. Jedem internationalen WJT gehen "Tage der Begegnung" voraus, bei denen die ausländischen Jugendlichen in Gastfamilien den Alltag und die Kultur des Gastlandes besser kennenlernen. Der WJT geht auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Alle zwei bis drei Jahre findet das weltweite Großtreffen statt. In den anderen Jahren werden Weltjugendtage in kleinerem Rahmen in den Bistümern vor Ort organisiert. Zahlenmäßig besonders große Veranstaltungen waren 1991 im polnischen Tschenstochau, 1995 in Manila, 1997 in Paris, 2000 im Rahmen des Heiligen Jahres in Rom und 2005 in Köln. (kna)