München – Im Halbkreis haben sich die 18 zukünftigen Dekane der Erzdiözese vor dem Sitz des Erzbischofs im Chorraum des Liebfrauendoms aufgestellt. Alle tragen nur den einfachen Chorrock. Vier Mal bekräftigen sie mit einem „Ich bin bereit“ die Fragen des Erzbischofs, ob sie ihr neues Amt und dessen verschiedene Pflichten und Aufgaben in Zukunft ausführen möchten. Es folgt die Anrufung Gottes und die Bitte um dessen Segen für die neuen Dekane. Dann tritt jeder einzeln vor Erzbischof Reinhard Marx. Nach einer kurzen brüderlichen Umarmung überreicht er jedem die Mozetta, den bis zu den Ellenbogen reichenden Schulterkragen, als Zeichen des Dekan-Amtes. Es ist der Höhepunkt der Vesper am vergangenen Sonntag, bei denen die neuen Dekane in ihr Amt eingeführt werden.
Korbinian auf dem Schreibtisch
Die Orgel intoniert als Hintergrundmusik leise das Korbinianslied. Der Bistumspatron, dem zu Ehren heuer das Jubiläumsjahr „1.300 Jahre Korbinian in Freising“ gefeiert wird, steht in diesem „besonderen Augenblick in der Geschichte unseres Erzbistums“, wie es der Kardinal ausdrückt, allen vor Augen: In einem eigenen Bittgebet wird er angerufen. Dazu befindet sich auf dem Altar ein kleines Korbinians-Reliquiar. Das Kästchen, eine Arbeit des bekannten Kirchenkünstlers Max Faller (1927– 2012), soll nun durch die Erzdiözese wandern und bei den Gottesdiensten, in denen die neuen Dekanate errichtet werden, anwesend sein. Schließlich erhält jeder neue Dekan vom Erzbischof auch eine kleine Statue des Bistumspatrons überreicht. Die, so empfiehlt es Marx, solle sich jeder auf den Schreibtisch stellen.