Nahostkonflikt

Kardinal Marx ruft zum Gebet gegen Gewalt und für Frieden auf

Kardinal Marx hat den Hamas-Angriff auf Israel bei einem Gottesdienst im Liebfrauendom verurteilt und zum Gebet für den Frieden aufgerufen. In seiner Predigt sprach er auch über die Rolle der Caritas sowie über die Bedeutung der Nächstenliebe für die Kirche.

Kardinal Marx bei einer Predigt im Liebfrauendom (Archivbild) © imago images - Friedrich Stark

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel verurteilt. "Ich bin schockiert und entsetzt darüber", sagte der Erzbischof von München und Freising am Dienstagabend in München. Anlass war ein Gottesdienst im Liebfrauendom zur Eröffnung der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbands. Dass Jüdinnen und Juden wieder gejagt, Kinder und Frauen auf Lastwagen verschleppt würden, wecke schreckliche Erinnerungen "gerade in unserem Land". Zugleich rief der Kardinal zum Gebet auf, "damit diese maßlose, brutale Gewalt gestoppt wird und damit Frieden möglich wird, in allen Teilen dieser Welt".

Der Erzbischof von München und Freising forderte Christinnen und Christen dazu auf, "immer wieder hinzusehen, was passiert in diesen Augenblicken und in diesen Tagen". Dabei sollten sie aber ihre unzerstörbare Hoffnung nicht verlieren. In seiner Predigt ging Marx auf die zentrale Rolle der Caritas für die Botschaft Christi und das Selbstverständnis der Kirche ein: "Die Kirche Jesu gibt es nicht ohne die Caritas."

Nächstenliebe der zentrale Auftrag an die Kirche

Die praktizierte Nächstenliebe finde nicht zum Zwecke der Evangelisierung statt, sondern, weil es der zentrale Auftrag an die Kirche sei, "bei den Menschen zu sein", erinnerte der Kardinal. Sie dürfe sich deshalb auch nicht darin erschöpfen, Verträge zu erfüllen oder eine Erweiterung des Sozialstaates zu werden. Vielmehr gehe es darum, Menschen aufzurichten und Mut für die Zukunft zu schenken. "Wir sind keine Apokalyptikerinnen und Apokalyptiker, wir sind Zeugen und Zeuginnen der Hoffnung, dass wir etwas tun können", so Marx: "Lassen Sie sich dazu ermutigen."

Zur Delegiertenversammlung, dem größten beschlussfassenden Verbandsorgan der Caritas in Deutschland, kommen bis zu 199 Delegierte aus allen Mitgliedsgruppen des Verbands zusammen. Sie trifft sich in der Regel einmal jährlich im Oktober zu einer dreitägigen Sitzung an wechselnden Orten. (kna)