Interreligiöses Projekt

Pasinger Friedensweg stellt Klima in den Mittelpunkt

Zum neunten Mal gibt es die Möglichkeit, den Pasinger Friedensweg zu gehen. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Frieden mit der Erde“ und setzt sich für die Pflege der Schöpfung ein. An vier Stationen soll innegehalten werden.

Der Friedensweg erinnert in diesem Jahr besonders an die Schöpfungsverantwortung.

Die Initiatoren wollen den Friedensweg dazu nutzen, Gott für das Geschenk der Schöpfung zu danken, über die Schöpfungsverantwortung nachzudenken und Zeichen zur Erhaltung der Lebensgrundlagen setzen. Sie machen darauf aufmerksam, dass die Fragen nach Gerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Schöpfung untrennbar miteinander verbunden seien und alle Menschen etwas angingen. Der gemeinsame Spaziergang solle jedoch auch dazu dienen, auf neue Gesichter zu treffen und sich besser kennenzulernen.

Auch wenn die Veranstaltung von den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und ganz aktuell in Israel überschattet sei, ginge es beim Friedensweg nicht primär um Tagespolitik, betont Pastoralreferentin Luitgard Golla-Fackler: „Wir wollen das Verbindende der Religionen aufgreifen und herausstellen.“ Zu Beginn werde es eine Schweigeminute geben, um Solidarität mit den Menschen in Israel, aber auch Palästina zu zeigen, die unschuldig in diese gewaltsame Eskalation hineingezogen worden seien. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Motto „Brücken bauen“ auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine Bezug genommen.

Die vier Elemente erfahren

Diesmal steht das Thema „Klima“ im Vordergrund. Vier Stationen innerhalb von Pasing befassen sich mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Los geht es an der Himmelfahrtskirche (Marschnerstraße 3). Die Station „Gebeugter leerer Stuhl“ am Pasinger Rathaus befasst sich mit dem Element Luft, der Klostergarten der altkatholischen Gemeinde St. Willibrord mit dem Element Erde, die Pasinger Moschee Haci Bayram Camii (Planegger Straße 18 A) mit dem Wasser und St. Hildegard (Paosostraße 25) mit der Luft. Es werden Liedzettel ausgeteilt, um gemeinsam singen zu können, die jüdische Station wird ein Kantor mitgestalten. Die muslimische Station wird auf Meditation ausgerichtet sein, in St. Hildegard wird eine Band spielen.

Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde sind seit der Eskalation in Israel in „heller Aufruhr“, erzählt die katholische Pastoralreferentin: „Sie haben Bedenken, ob sie ihre Kinder nicht etwas aussetzen, was sie nicht einschätzen können.“ Schließlich werde der Friedensweg immer bekannter, und obwohl die Polizei die jüdische Station beschützen werde, sei die Gefahr antisemitischer Übergriffe aufgrund der aktuellen Ereignisse nun noch größer als zuvor.

Der Pasinger Friedensweg beginnt am Sonntag, den 15. Oktober, um 14:30 Uhr in der Evangelischen Himmelfahrtskirche. Den abendlichen Abschluss bildet ein gemütliches Beisammensein, bei dem ein Imbiss (auch halal und koscher) auf die Teilnehmer wartet.

Der Redakteur
Maximilian Lemli
Münchner Kirchenzeitung
m.lemli@michaelsbund.de