Krieg in Nahost

Kardinal Marx fordert mehr Widerspruch aus arabischer Welt gegen Terror

Der Münchner Kardinal Marx äußerte sich zu den aktuellen Auseinandersetzungen in Nahost: Er erwartet aus der arabischen Welt, dass von dort Kritik am islamistischen Terror geäußert wird.

Kardinal Reinhard Marx (Archiv) © IMAGO / epd

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat beim 60. Andechser Europatag der Paneuropa-Union mehr Kritik aus arabischen Ländern am islamistischen Terror gegen Israel gefordert. Wenn bei den aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost Menschen zu Menschen erster und zweiter Klasse deklariert würden, sei das "das Ende der Zivilisation", sagte Marx nach Angaben seiner Pressestelle vom Sonntag. Es sei "blasphemisch, wenn Frauen und Kinder massakriert werden und man dabei ruft: Gott ist groß". Marx ergänzte: "Ich höre zu wenig aus der arabischen Welt, dass dem widersprochen wird - und das kann man erwarten." 

Marx: Voraussetzung für Demokratie ist Religion

Marx warnte zudem vor dem Bedeutungsverlust von Religion in der Gesellschaft. "Das Verschwinden von Religion und biblischem Glauben ist gefährlich für die Demokratie", sagte der Kardinal. Er fügte hinzu: "Demokratie setzt Religion voraus. Denn die Grundlage unserer Zivilisation ist die biblische Botschaft, dass alle Menschen gleich an Würde sind." Marx würdigte die "befreiende, universalistische Kraft des Evangeliums". In diesem Sinne sei "das Christentum die Religion der Zukunft". Der Erzbischof von München und Freising äußerte sich am Samstagabend im oberbayerischen Kloster Andechs beim Europatag der Paneuropa-Union Deutschland. Diese sieht sich als überparteiliche und älteste Einigungsbewegung des Kontinents. (kna)