Scheyern – Als er seine erste Fastenkur nach Franz Xaver Mayr hinter sich hatte, war für Abt Markus Eller klar: „Einmal und nie wieder.“ Das war ungefähr 2008 und seither wiederholt der Scheyerner Benediktiner diese Fastenkur jedes Jahr. Denn mit etwas Abstand nach der Premiere, „dachte ich mir, so schlecht war’s eigentlich doch nicht.“
Einen Tag nach Aschermittwoch verzichtet er seither für 14 Tage auf alles, was sonst ganz selbstverständlich auf dem Speiseplan steht: Nudeln, Kartoffeln, Obst, Fleisch, Käse. „Ich esse stattdessen alte, zähe Semmeln und die muss man kauen bis man einen Muskelkater im Gesicht hat“, schmunzelt Abt Markus. Dazu darf er eine Suppe aus ausgekochtem basischem Gemüse, also etwa Spinat oder Wirsing, zu sich nehmen und Milch, „aber die mag ich nicht und deshalb trinke ich Tee“.
Bei der „Semmel-Milch-Diät“ des österreichischen Arztes Franz Xaver Mayr, die zumindest bei Anfängern nicht ohne ärztliche Begleitung geschehen sollte, geht es weniger um die Gewichtsabnahme, sondern um die Entschlackung des Körpers.
Die geistige Wirkung
Für einen Mönch wie Abt Markus ist die geistige Wirkung aber mindestens genauso wichtig: „Durch diese Art des Fastens wird die Ernährung schon einmal hinterfragt, wie viel esse ich, was esse ich und vor allem wie schnell.“ Denn die F.-X.-Mayr-Kur, wie sie auch genannt wird, fordert eine langsame Nahrungsaufnahme und ein gründliches Zerkauen der Speisen. Die Mahlzeiten geschehen bewusst und entschleunigt. Gewürzt wird nicht, „also die Suppe schmeckt jetzt nicht besonders“, räumt der Abt ein.

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