Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen." (Genesis 1.29). So heißt es in der Schöpfungsgeschichte. Außerdem wird erzählt, dass der Mensch von Gott den Auftrag erhält, über die Lebewesen zu herrschen. Kann "herrschen" in Gottes Sinn heißen, Tiere auszubeuten, zu quälen, zu töten, um sie zu essen oder als Kleidung zu tragen? Oder heißt es vielleicht vielmehr, die Schöpfung zu bewahren, zu beschützen und Verantwortung zu tragen?
Der Mensch greift rücksichtslos in die Natur ein, die sehr empfindsam gegenüber Veränderungen ist. Er bedient sich gnadenlos an den Ressourcen des Planeten und züchtet und schlachtet jährlich systematisch Milliarden von Lebewesen. Lebewesen, die, wie wir, ein Teil Gottes wundersamer Schöpfung sind.
Verschmutzung von Boden und Wasser durch Viehzucht
Die Viehzucht verursacht neben unermesslichem Leid wehrloser und empfindsamer Wesen auch eine enorme Verschmutzung von Böden und Gewässern durch Gülle und Abwässer, klimaschädliche Treibhausgase und Rodungen von Urwaldgebieten. Um die gezüchteten Tiere zu mästen, werden Unmengen an Futtermengen auf Flächen angebaut, die zur Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel für den direkten menschlichen Verzehr viel effektiver genutzt werden und somit den Welthunger lindern könnten. Eine pflanzliche Ernährung ohne Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier kann nicht nur Tierleid verhindern und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern sogar der eigenen Gesundheit zuträglich sein.
Vorbeugen gegen Volkskrankheiten
Entgegen vieler Vorurteile kann der Bedarf an allen Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen bei einer ausgewogenen veganen Ernährung spielend gedeckt werden. Außerdem kann so Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes, Übergewicht, Atheriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose vorgebeugt werden.
In jedem Supermarkt gibt es mittlerweile eine vielfältige Auswahl mit pflanzlichen Alternativen, in den meisten Restaurants schon eine Auswahl an veganen Gerichten. Einem Umdenken oder einer Umstellung der Gewohnheiten steht also nichts mehr im Wege. Und wieso nicht gerade jetzt, in der Fastenzeit? Vielleicht ja auch darüber hinaus. Denn warum sollte für unser Osterfest, an dem wir das Leben zelebrieren, ein unschuldiges Lamm sterben?"Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen. Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat das gleiche Recht auf Schutz!", sagt Franz von Assisi. (Lucia, Daniela und Cornelia Fiegel)