Abschied vom emeritierten Papst

Wer aus Bayern zum Begräbnis von Benedikt XVI. nach Rom fährt

Ministerpräsident, Bischöfe, Bürgermeister, Trachtler: Bei den Trauerfeierlichkeiten für Benedikt XVI. in Rom wird am Donnerstag eine starke Delegation aus seiner bayerischen Heimat vertreten sein.

Auf dem Petersplatz wird die Totenmesse für Benedikt XVI. stattfinden. © IMAGO / Shotshop

Die von der Staatsregierung gecharterte Maschine wird nach Auskunft eines Regierungssprechers vom Dienstag mit rund 170 Personen besetzt sein. Regierungschef Markus Söder (CSU) wird demnach von etlichen Kabinettsmitgliedern begleitet, außerdem von seinen beiden Vorgängern Edmund Stoiber und Günther Beckstein.

Das Landtagspräsidium und Abgeordnete von CSU, Freien Wählern, SPD, Grünen sowie FDP sind Teil der Abordnung. Zu ihr zählt auch der frühere Landtagspräsident und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, dazu der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch. Hinzu kommen laut Angaben weitere Vertreter von Kirchen, Politik, Verbänden, Wohltätigkeitsorganisationen, Medien und Industrie.

Bayerische Bischöfe auf dem Weg zur Totenmesse

Für das Erzbistum München und Freising machen sich Kardinal Reinhard Marx und sein Weihbischof Rupert Graf Stolberg auf den Weg, dazu Mitglieder des Domkapitels, der Bistumsverwaltung und des Diözesanrats. Aus der Diözese Regensburg ist Bischof Rudolf Voderholzer bereits am heutigen Dienstag mit einer eigenen Delegation nach Rom geflogen. Als Direktor des in Regensburg ansässigen Instituts Papst Benedikt XVI. ist er nicht nur für das geistige Erbe, sondern auch den privaten Nachlass des Verstorbenen zuständig. Mit ihm reist der Passauer Bischof Stefan Oster.

Auch der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke wird an der Beisetzung des am Silvestertag mit 95 Jahren verstorbenen emeritierten Papstes teilnehmen. Bamberg entsendet seinen vor zwei Monaten zurückgetretenen ehemaligen Erzbischof Ludwig Schick, aus Würzburg kommt Weihbischof Ulrich Boom in Stellvertretung für Bischof Franz Jung, der am heutigen Dienstag zu einem 13-tägigen Besuch des Würzburger Partnerbistums Obidos in Brasilien aufbricht.

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat nach Auskunft seines Sprechers bereits am Montag am aufgebahrten Leichnam im Petersdom persönlich Abschied genommen und wird nicht bis zur Totenmesse in Rom bleiben. Meier hatte Sternsinger aus seinem Bistum zur Neujahrsmesse mit Papst Franziskus begleitet.

Cousine des verstorbenen emeritierten Papstes in Rom

Auch aus den Orten, die im Leben des Verstorbenen eine große Rolle gespielt haben, kommen Vertreter: Aus seinem Geburtsort Marktl am Inn nehmen der Erste Bürgermeister Benedikt Dittmann und der Theologische Leiter des dortigen Papstgeburtshauses, Franz Haringer, teil, aus dem Marienwallfahrtsort Altötting Stadtpfarrer Klaus Metzl.

Pentling, wo Joseph Ratzinger als Theologieprofessor ein Haus besaß und bewohnte, entsendet seine Bürgermeisterin Barbara Wilhelm, auch die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ist dabei. Zur Regensburger Bistumsdelegation zählt ferner Ratzingers einstige Nachbarin und Hausmeisterin in Pentling, Therese Hofbauer. Auch die Familie des Verstorbenen ist nach Informationen der KNA mindestens durch eine Cousine des Papstes vertreten.

Bayerische Gläubige reisen mit dem Bus nach Rom

Die bayerischen Gebirgsschützen, wo der Verstorbene mehr als 20 Jahre Ehrenmitglied war, wollen mit 200 Mann auf dem Petersplatz antreten, allerdings unbewaffnet und ohne Fahnen.

Mit dem Bayerischen Pilgerbüro, das kurzfristig drei mehrtägige Fahrten ins Programm aufgenommen hat, sind in drei Bussen 123 Personen nach Rom unterwegs. Am größten sei die Nachfrage aus Regensburg gewesen, hieß es. (kna)