Abschied von Benedikt XVI.

Gut 200 bayerische Gebirgsschützen wollen zu Requiem nach Rom

Die Gebirgschützen und Benedikt XVI. verbindet die bayerische Lebenskultur und das Bekenntnis zum Glauben. Hunderte von ihnen reisen zum Requiem nach Rom, um sich von ihrem Ehrenmitglied zu verabschieden.

Gebirgsschützen bei Benedikt XVI. im April 2022: Von rechts Landeshauptmann Martin Haberfellner, stellv. Landeshauptmann Hans Baur, Papst emer. Benedikt XVI, Hans Wembacher mit Fahnne und Sebastian Knittler, Ehrenhauptmann der Traunsteiner Gebirgsschützen. © Bund der Bayerischen Gebirgsschützen

Kochel – Die bayerischen Gebirgsschützen werden voraussichtlich mit rund 200 Mann am Requiem für den an Silvester gestorbenen Benedikt XVI. in Rom teilnehmen. Das sagte der Vorsitzende des Bunds Bayerischer Gebirgsschützen-Kompanien, Martin Haberfellner, am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er selbst, sein Stellvertreter Hans Baur und zwei weitere Kollegen würden in der Delegation von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mitfliegen. Weiter sei geplant, dass am Mittwoch fünf Busse mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Kompanien Richtung Italien aufbrechen.

Benedikt XVI. war Ehrenmitglied bei den Gebirgsschützen Tegernsee

Dabei sein würden auf alle Fälle Vertreter der Kompanien Traunstein und Tegernsee, sagte Haberfellner. Bei letzterer war Benedikt mehr als 20 Jahre Ehrenmitglied. Ihre Waffen werden die Gebirgsschützen nicht im Gepäck haben. Denn dafür hätte man sechs Wochen vorher beim italienischen Staat eine Genehmigung beantragen müssen. "Das wollen wir auch gar nicht. Was tun wir bei einem Trauergottesdienst mit Waffen? Es geht darum, dass man da ist, und dem Verstobenen die letzte Ehre erweist", so der Vorsitzende. Schon von ihrer Kleidung her würden die Gebirgsschützen mit Sicherheit einen "relativ hohen Wiedererkennungswert" haben.

Auch Sie können Sich im Petersdom persönlich von Benedikt XVI. verabschieden: Das Bayerische Pilgerbüro bietet kurzfristig Reisen nach Rom an.

Jede der insgesamt 47 Kompanien in Bayern hat ihre eigene "Montur". Sie basiert auf der im jeweiligen Heimatort ortstypischen Tracht, zu der immer auch ein markanter Hut gehört. Die Gebirgsschützen verstehen sich als Hüter von Brauchtum, Tradition und bayerischer Lebenskultur. Ihr Bekenntnis zum "angestammten Glauben", wie es auf ihrer Internetseite heißt, zeigen sie durch Paradedienste und Ehrenbegleitung des Allerheiligsten bei Fronleichnamsprozessionen oder bei weiteren lokal üblichen Prozessionen und Wallfahrten. (kna)