„Beten“ – sagt Landjugendpfarrer Thomas Belitzer – „wird von der jüngeren Generation anders verstanden als von der älteren. Die sind eher noch auf die vorgefertigten Gebete fixiert, so wie sie es in der eigenen Jugend gelernt haben.“ Das heißt nicht, dass für jüngere Leute per se die „Standards“ wie das Vaterunser oder das „Gegrüßet seist Du Maria“ keine Rolle mehr spielen. Aber für sie sind selbstformulierte oder von Altersgenossen geschriebene Gebete von großer Bedeutung, hat der Seelsorger festgestellt, der seit Herbst 2021 mit einer halben Stelle für die Katholische Landjugend im Erzbistum München und Freising arbeitet.
Gebete in eigenen Worten formulieren
Wenn er zusammen mit einer Gruppe einen Gottesdienst vorbereite, sei es wichtig für die jungen Erwachsenen etwa zwischen 20 und 30 Jahren, ihre Wünsche, Sorgen und Anliegen in eigenen Worten zu formulieren. Den Jugendlichen falle es leichter, den Inhalt der Gebete nachzuvollziehen und zu fühlen, wenn er aus der eigenen Feder stamme. „Dabei kommen super Gebete heraus, die unglaublich tief gehen“, sagt der Seelsorger. Natürlich ist sich Pfarrer Belitzer klar darüber, dass seine Erfahrungen mit betenden Jugendlichen, gerade in der jüngsten Vergangenheit, stark von den Begegnungen mit den Mitgliedern der katholischen Landjugend (KLJB) geprägt sind. Es mache einen Unterscheid zwischen einer Pfarrjugend und einer kirchlich engagierten Gruppe, wie eben zum Beispiel der Landjugend.