Abschluss der Gebetsinitiative

Papst betet vor Marienbild aus Augsburg

Das Gnadenbild "Maria Knotenlöserin" soll zu den Lieblingsbildern von Papst Franziskus gehören. Vor dem Motiv wird er in Rom für ein Ende der Corona-Pandemie beten.

Das Bild "Maria Knotenlöserin" hängt in der Kirche Sankt Peter am Perlach in Augsburg. © gemeinfrei

Augsburg – Große Ehre für das Bistum Augsburg: Papst Franziskus wird am Montag zum Abschluss des von ihm für den Mai ausgerufenen weltweiten "Gebetsmarathons" für ein Ende der Pandemie vor dem Gnadenbild "Maria Knotenlöserin" beten. Das teilte die Diözese am Donnerstag mit. Das Original des Gemäldes hängt in der Augsburger Kirche Sankt Peter am Perlach und gilt als eines von Franziskus' Lieblingsbildern. Es zeigt die Madonna, die die Knoten eines weißen Bandes löst, das von zwei Engeln gehalten wird. Biblische Szenen, die symbolisch auf Hoffnung, Barmherzigkeit und den Sieg über das Böse verweisen, umrahmen das zentrale Motiv.

Zu dem Termin reist Augsburgs Bischof Bertram Meier nach Rom, wie es weiter hieß. Gemeinsam mit dem Papst wird er demnach um 17.45 Uhr in den Vatikanischen Gärten den Rosenkranz beten. Das Bistum Augsburg habe dazu eine hochwertige Kopie der "Knotenlöserin" zur Verfügung gestellt, die Meier dem Papst schenken werde.

Ein Andenken für Augsburg

Franziskus werde der Jungfrau Maria fünf Gebetsanliegen anvertrauen - "fünf 'Knoten', die gelöst werden müssen, um die Hoffnung der Menschen zu nähren", so das Bistum. Der erste Knoten sei der der verwundeten Beziehungen, Einsamkeit und Gleichgültigkeit. Der zweite Knoten sei der Arbeitslosigkeit gewidmet, der dritte der Gewalt, besonders der häuslichen gegen Frauen. Der vierte Knoten beziehe sich auf den wissenschaftlichen Fortschritt, der vor allem den Schwächsten zugutekommen solle. Der fünfte Knoten gelte neuen Impulsen im pastoralen Leben.

Am Ende der Feier findet laut Mitteilung eine Krönungszeremonie des Marienbildes mit einer Krone statt, die der Papst segnen und Bischof Meier mit nach Augsburg nehmen werde. Dort solle sie in die Kirche Sankt Peter am Perlach kommen.

Franziskus hat das Original-Gemälde nicht gesehen

Das barocke "Knotenlöserin"-Bild wurde um 1700 vom Augsburger Patrizier Hieronymus Ambrosius Langenmantel als Dank für die Rettung seiner Ehe gestiftet. Gemalt hat es vermutlich Johann Georg Melchior Schmidtner (1625-1705).

Lange Zeit dachte man, dass Franziskus das Motiv 1986 bei einem Besuch in der Fuggerstadt persönlich sah. Bis zum März 2017: Damals erklärte der Papst in einem "Zeit"-Interview, er sei noch nie in Augsburg gewesen. Er kenne die "Knotenlöserin" vielmehr dank einer Ordensschwester, die ihm einmal zu Weihnachten eine Grußkarte mit der Darstellung geschickt habe. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Der Mai und Maria Corona - Pandemie