Kennengelernt haben sie sich 2022 beim Oktoberfest, im Stüberl des Hofbräuzeltes. Wolfgang Krebs saß gerade auf einer Eckbank, auf der schon Franz Josef Strauß Platz genommen hat. Das passt, schließlich schlüpfte der Kabarettist unter anderem in die Rolle von Edmund Stoiber, Markus Söder oder Hubert Aiwanger. Plötzlich betrat ein Mann in kurzer Lederhose das Stüberl. „Ich dachte: Du wirst der Pfarrer sein!“, erzählt Krebs lachend. Tatsächlich, es war Pfarrer Josef Fegg aus Rottenbuch. Sie kamen ins Gespräch und waren gleich auf einer Wellenlänge. Dabei hatte der Kabarettist Gesprächsbedarf: Nach einer kurzen ersten Ehe hatte er wieder kirchlich heiraten wollen, doch die Annullierung wurde ihm verweigert. Daraufhin trat er aus der katholischen Kirche aus. „Ich habe viel Härte in der Kirche erlebt“, sagt Krebs rückblickend.
Sehnsucht nach Glaubensgemeinschaft
Das ist nun 30 Jahre her. Die Verbindung zum Glauben ist trotzdem geblieben: „In schwierigen Situationen hat es mir immer geholfen, auf den Herrgott zu vertrauen.“ Der Kabarettist und der Pfarrer blieben im Gespräch. „Josef hat mich verstanden und meine Sehnsucht nach der Glaubensgemeinschaft erkannt“, erzählt Krebs. Im September letzten Jahres trat er wieder in die Kirche ein. Als der Kabarettist von der Süddeutschen Zeitung gebeten wurde, deren Kulturkalender auszufüllen, trug er an einem Sonntag ein: „Pfarrer Josef besuchen“. Daraufhin wurden andere Medien neugierig. So kam Krebs die Idee, gemeinsam mit seinem Freund einen Podcast aufzunehmen.
Ein fröhlicher katholischer Podcast
Am 1. März erscheint die erste Folge von „Vergelt’s Gott! Ein fröhlicher katholischer Podcast“. Außerdem hören Sie die Sendung jeden zweiten Dienstag um 19 Uhr, direkt nach dem Gottesdienst im MKR (Münchner Kirchenradio). Die beiden wollen eine halbe Stunde lang mit einer großen Portion Humor über ihr Leben auf Bühne und am Altar, ihre beruflichen Irrwege und ihren ganz persönlichen Blick auf die Welt reden. Pfarrer Fegg sagt dazu: „Es gibt nichts Schöneres als frohe Botschaften.“ Auf der Agenda stehen unter anderem Themen wie Fasten, Kraftorte oder Klamotten.
