Digitale Kirche

Gottesdienst via WhatsApp feiern

Video-Impulse, Livestream-Gottesdienste, Gemeindeabend via Zoom: Während der Corona-Krise gab es viele digitale Angebote. Die meisten sind mit Ende der Pandemie wieder verschwunden. Nicht so der WhatsApp-Gottesdienst der Stadtkirche in Nürnberg.

Per WhatsApp Gottesdienst feiern: Das bietet die Stadtkirche Nürnberg regelmäßig an. © simona - stock.adobe.com

Statt das Handy wie normalerweise im Gottesdienst aus der Hand zu legen, ist es beim es beim Gottesdienst der Stadtkirche Nürnberg am kommenden Sonntag, 18. Juni, unverzichtbar. Denn die Gläubigen treffen sich nicht in der Kirche, sondern digital. Seit der Pandemie veranstaltet die Stadtkirche Nürnberg viermal im Jahr einen Gottesdienst über den Messenger-Dienst. Mittlerweile hat die Gruppe knapp 200 Mitglieder. In den vergangenen Monaten hat sich ein „harter Kern“ gefunden, der regelmäßig teilnimmt, berichtet Seelsorgerin Lena Neidlein. Die Gruppenmitglieder sind zwischen 40 und 80 Jahren alt, das haben Neidlein und ihre zwei Kolleginnen durch eine Umfrage ermittelt. Die drei Frauen verwalten die WhatsApp-Gruppe.

Der nächste WhatsApp-Gottesdienst der katholischen Stadtkirche Nürneberg findet am Sonntag, 18. Juni, um 20 Uhr statt. Für die Teilnahme über den Link der WhatsApp-Gruppe beitreten.

Der Gottesdienst hat immer ein bestimmtes Thema, so zum Beispiel am Sonntag „Nimm das Leben als ein Fest“. Es wird trotzdem kein „Friede-Freude-Eierkuchen-Gottesdienst“ werden, garantiert Neidlein im Interview. Man werde den Blick auf das richten, was es im Leben zu feiern gibt, aber auch beleuchten, ob einem immer zum Feiern zumute sei, sagt sie im Interview.

Chat wird zum Gottesdienst

In den Chat werden von den Seelsorgerinnen Bilder, Gebete, Impulse, Lieder, Links und Sprachnachrichten gepostet. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit mit Emojis direkt darauf zu reagieren. Das mache es lebendig und fördere die Gemeinschaft, beschreibt Neidlein. An einigen Stellen geben die Drei auch bewusst Freiraum, um sich selbst einzubringen. Da werden dann Bilder oder auch Fürbitten geteilt. Daneben gibt es auch andere wiederkehrende Elemente so wie das Vaterunser und den Segen. Außerdem steht immer eine Bibelstelle im Mittelpunkt.

In Gemeinschaft hören und teilen die Mitglieder der Gruppe das Wort Gottes. „Dass man spürt, hier ist Glauben lebendig“, dieses Gefühl macht der Chat für Seelsorgerin Lena Neidlein zum Gottesdienst. Der WhatsApp-Gottesdienst ist ein Angebot der katholischen Stadtkirche Nürnberg. Sie ist getragen vom Erzbistum Bamberg und dem Bistum Eichstätt.

Die Autorin
Katharina Sichla
Teamleiterin mk online
k.sichla@michaelsbund.de