Aktion für die Katholische Jugendfürsorge

Jugendopfersonntag: Menschen mit Behinderung helfen

Der Einrichtungsverbund Steinhöring will eine neue Fläche gestalten, auf der sich Menschen mit und ohne Behinderung nicht nur begegnen, sondern auch Spaß zusammen haben können. Der Erlös des diesjährigen Jugendopfersonntags kommt dem Vorhaben zugute.

Mit einer Rollstuhlschaukel können auch Menschen schaukeln, die nicht auf einer normalen Schaukel sitzen können. © KJF

Jedes Jahr ist eine andere Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) Nutznießer des sogenannten Jugendopfersonntags. 2023 kann sich unser Einrichtungsverbund Steinhöring darauf freuen. Und Gesamteinrichtungsleiterin Dr. Gertrud Hanslmeier-Prockl hat auch schon ein wunderbares Projekt an der Hand, das verwirklicht werden soll: eine neue Spiel- und Begegnungsfläche für Menschen mit und ohne Behinderung.

„Jürgen kann seinen Körper nur wenig bewegen. Die Spastik hindert ihn daran, Arme und Beine gezielt einzusetzen. Damit ist das Spüren des eigenen Körpers ebenfalls eingeschränkt. Der fröhliche junge Mann genießt jedoch das Liegen und Durchbewegen seines Körpers. Lageveränderungen sind für Menschen wie Jürgen, die ihr Leben im Rollstuhl verbringen, besonders wichtig. Sie erweitern die Erfahrungen mit dem eigenen Körper und die Perspektiven auf die Umwelt“, erläutert Hanslmeier-Prockl Sinn und Nutzen des Projekts.

Neuer Spiel- und Begegnungsbereich  entsteht

Jürgen lebt im Einrichtungsverbund Steinhöring der Katholischen Jugendfürsorge der Erzdiözese München
und Freising e. V. Hier befinden sich Einrichtungen für Menschen mit und ohne Behinderung: Kindertageseinrichtungen, eine Schule, Werkstätten, Förderstätten und Wohneinrichtungen für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf sowie Seniorinnen und Senioren. Auf dem Gelände des Einrichtungsverbunds soll im nächsten Jahr ein neuer Spiel- und Begegnungsbereich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wie auch für Seniorinnen und Senioren entstehen.

Der 1. Adventssonntag wird als „Jugendopfersonntag“ bezeichnet. Die Kollekten, die am Sonntag,
3. Dezember, in den katholischen Kirchen der Erzdiözese gesammelt werden, kommen der Arbeit und den Einrichtungen der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) München zugute. Jährlich rotierend erhält ein anderer KJF-Verbund projektbezogen 90 Prozent der gesammelten Gelder, heuer speziell der Einrichtungsverbund Steinhöring. Die restlichen 10 Prozent gehen an „Unbürokratische Hilfen für Kinder in Not“ der KJF-Geschäftsstelle. Auch wer nicht an der Kollekte am 1. Adventssonntag teilnehmen kann, kann das Projekt unterstützen. Mehr unter www.kjf-muenchen.de

Das Gelände ist sehr einladend gestaltet. Mit schönen Fußwegen, einem hohen Baumbestand und dem „Café Wunderbar“ bietet es auch für Spaziergänger und Besucher schöne, entspannende Momente. Für die Kinder, Jugendlichen und Senioren des Einrichtungsverbunds wird mit der neuen Spiel- und Begegnungsfläche ein zusätzlicher Raum geschaffen zur spielerischen Förderung von Bewegungsmöglichkeiten, zur Erweiterung des Betätigungsspektrums oder zur Entwicklung sozialer Kompetenzen und Beziehungen.

Sinne anregen durch  Hochbeeten

Geplant sind Spielgeräte, die die Sinne anregen, wie etwa eine Klangwand und eine Rollstuhlschaukel, mit der auch Menschen schaukeln können, die nicht auf einer normalen Schaukel sitzen können. Die Rollischaukel integriert einen kompletten Rollstuhl und beschert ein Schaukelerlebnis, das alle Sinne anregt. Auch eine Nestschaukel und eine Wippe sind geplant.

Als zusätzliches Betätigungsfeld sollen auch Hochbeete zum Einsatz kommen. Darin können die Gruppen der angrenzenden Förderstätte und Seniorentagesstätte Kräuter anpflanzen, sie pflegen und das Wachstum beobachten. Die verschiedenen Kräuter sollen nicht nur Speisen würzen, sondern auch durch Duft und Farben die Sinne anregen.

Natürlich ist auch geplant, dass so Kontakte zu den Spaziergängern entstehen und man auf der neu gestalteten Fläche gemeinsam viel Spaß erleben kann, gemäß dem Motto des Einrichtungsverbunds: ‚Selbstverständlich miteinander!‘“ (kjf)