Corona-Krise

Bahnhofsmissionen schränken Angebot massiv ein

Nur in München ist die Anlaufstelle noch rund um die Uhr geöffnet.

An Gleis 11 im Münchner Hauptbahnhof ist die Bahnhofsmission noch geöffnet. © SMB/ Schöne

München – Die 13 bayerischen Bahnhofsmissionen haben ihr Angebot Corona-bedingt stark zurückgefahren. Allein die Einrichtung in München ist noch rund um die Uhr geöffnet, wie der katholische Caritas-Fachverband IN VIA am Donnerstag in der Landeshauptstadt mitteilte. Die Münchner Station ist demnach Teil des städtischen sozialen Notversorgungsprogramms und hält auch ihren Schutzraum für Frauen geöffnet. Würzburg biete weiter zwei Not-Übernachtungsplätze für Frauen und ihre Kinder an - in getrennten Räumen. Manche Standorte wie Kempten und Ingolstadt hätten indes geschlossen, da sie vor allem Reisenden hülfen und dafür zurzeit keine Nachfrage bestehe.

Problematisch für die Bahnhofsmissionen sei, dass ihre rund 400 Ehrenamtlichen in Bayern vielfach zu den Corona-Risikogruppen zählten, hieß es weiter. Hilfesuchende würden daher nur noch bei deutlich reduzierten Öffnungszeiten und meist am Fenster, an der Türe und über Notfallrufnummern versorgt. "Einen Aufenthalt in ihren Räumen bieten die Bahnhofsmissionen derzeit nicht." Reisehilfen gebe es momentan nur noch in äußersten Ausnahmefällen, Reisebegleitungen gar nicht mehr. - Die größtenteils ökumenisch geführten bayerischen Bahnhofsmissionen haben 2019 laut IN VIA rund 280.000 Kontakte mit Hilfesuchenden gehabt, darunter vielfach Kranke, Arme und Schwache. (kna)

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