Trauerfeier in Rom

50.000 Teilnehmer bei Requiem für Benedikt XVI.

Auf dem Petersplatz in Rom haben Zehntausende die Totenmesse für den emeritierten Papst gefeiert. Papst Franziskus würdigte in der Predigt seinen Vorgänger.

Auf dem Petersplatz in Rom fan die Totenmesse für Benedikt XVi. statt. © IMAGO/ZUMA PRESS

50.000 Menschen haben - laut Angaben des Vatikans - an der Trauerfeier für Benedikt XVI. auf den Petersplatz in Rom teilgenommen. Sie applaudierten als Zeichen des Respekts, als der Sarg nach der Totenmesse in den Petersdom getragen wurde. Dort fand in der Krypta die eigentliche Beisetzung im kleinen Kreis statt. Die Prozession hinter dem Sarg wurde vom langjährigen Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, angeführt.

Franziskus betonte das Gottvertrauen von Benedikt XVI.

Bei der Trauerfeier für Benedikt XVI. hat Papst Franziskus die Weisheit und das Feingefühl seines Vorgängers gewürdigt. In seiner Predigt am Donnerstag auf dem Petersplatz ging Franziskus besonders ein auf Benedikts Gottvertrauen, seine Hingabe im Gebet und die Liebe zum Evangelium. Er erinnerte zudem an die Mühen des Papsttums, die schwierigen Aufgaben, denen sich "ein Hirte" stellen müsse - "zwischen Kreuzungspunkten und Widersprüchen".

Gottvertrauen aber bringe die Sanftmut hervor, "die fähig ist zu verstehen, anzunehmen, zu hoffen und alles zu wagen" - auch über das Unverständnis, das dies hervorrufen könne, hinaus. Es lasse den Hirten verstehen, was zu tun ist, und passe sein Herz und seine Entscheidungen den Zeiten Gottes an. In seiner Predigt zitierte der Papst vielfach aus den Lesungstexten des Gottesdienstes und bezog deren Aussagen eher indirekt auf seinen Vorgänger. Außerdem sprach Franziskus den verstorbenen Vorgänger persönlich an. Er sagte: "Benedikt, du treuer Freund des himmlischen Bräutigams, möge deine Freude vollkommen sein, wenn du seine Stimme endgültig und für immer hörst."

Vertreter aus Bayern bei Totenmesse

Während des Gottesdienstes, der rund 90 Minuten dauerte, enthüllten vereinzelte Teilnehmer Spruchbänder. Auf ihnen dankten sie Benedikt, ein Transparent forderte mit den italienischen Worten "Santo Subito" die rasche Selig- und Heiligsprechung des Verstorbenen. Zahlreiche Teilnehmer aus Bayern schwenkten weißblaue Fahnen. Eine offizielle Delegation aus Bayern um Ministerpräsident Markus Söder war am Vormittag angereist. In den drei Tagen zuvor hatten knapp 200.000 Menschen dem im Petersdom aufgebahrten früheren Papst die letzte Ehre erwiesen.  (kna/smb)