Totenmesse mit Papst Franziskus

Benedikt XVI. nach feierlichem Requiem beigesetzt

Drei Tage war Benedikt XVI. aufgebahrt, nun wurde er in Rom beigesetzt. Zehntausende waren zur Totenmesse mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz gekommen. Auch aus seiner Heimat Bayern.

In den vergangenen Tagen haben sich rund 200.000 Menschen von Benedikt XVI. in Rom verabschiedet. © IMAGO / Independent Photo Agency Int.

Die Welt hat Abschied genommen von Benedikt XVI. Schon am frühen Morgen strömten zehntausende Gläubige trotz der Kälte und des Nebels auf den Petersplatz. Die Stimmung reicht von gespannt bis hin zu tief bewegt. „Er war so ein lieber Mensch“, betont ein Schweizer Pilger unter Tränen. Um 8:45 Uhr wurde dann vom Applaus der Menge begleitet der Sarg des emeritierten Pontifex aus der Basilika auf den Platz getragen. Der Privatsekretär Benedikts, Erzbischof Georg Gänswein, legte ein Evangeliar auf den schlichten Zedernholzsarg. „Es war sehr bewegend“, erzählt Michael aus Passau. Er habe vor allem ein Fest des Dankes erwartet, aber die Trauer hätte an manchen Stellen schlussendlich überwogen. Abschied nehmen sei immer schwierig, erzählt der junge Mann, „aber wir sind ganz besonders dankbar für unseren Papst“.   

Vor allem Anerkennung für theologisches Vermächtnis 

Geleitet wurde die Totenmesse von Papst Franziskus. In seiner Predigt würdigte Franziskus das Feingefühl und die Hingabe, mit der sein Vorgänger das Evangelium verkündet habe und betete für Benedikt. Am Ende der Trauerfeier dann ähnliche Szenen wie beim letzten Papst-Requiem 2005: Gläubige danken dem emeritierten Pontifex auf Bannern und Plakaten. „Santo Subito“ ist auf einem zu lesen, auf einem anderen „Danke Benedikt“. Kathi Hauser aus Oberbayern findet, dass Joseph Ratzinger sowohl theologisch als auch menschlich ein großes Vermächtnis hinterlasse. „Ein großen Schatz, von dem gerade die Kirche in der heutigen Zeit profitieren kann.“

Beisetzung in prominenter Grabstätte 

Mit rund 250.000 Gästen innerhalb der letzten vier Tagen blieben die Besucherzahlen bei den Trauerfeierlichkeiten von Benedikt weit hinter denen von Johannes Paul II. 2005 zurück. Damals nahmen insgesamt fast vier Millionen Menschen Teil. Benedikt selbst hatte sich möglichst einfach Trauerfeierlichkeiten gewünscht. Zudem sein der Bayer ein anderer Papst gewesen als sein Vorgänger, sagt Pilger Bernhard Meuser. Dafür sei der Zusammenhalt unter den Anhängern des deutschen Papstes umso größer. „Man findet Freunde aus allen Nationen!“ Gerade für junge Leute und Intellektuelle sei er eine Identifikationsfigur, von der man bis heute viel lernen könne.  

Seine letzte Ruhestätte hat Benedikt nach der Totenmesse in den Grotten des Petersdoms gefunden. Im engsten Kreis wurde er im selben Grab bestattet, wie auch schon seine inzwischen heiliggesprochenen Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II.