Total Sozial

15 Jahre Behandlung ohne Krankenversicherung

Für Menschen ohne Krankenversicherung haben die Malteser vor 15 Jahren in München eine Anlaufstelle geschaffen. Die Malteser Medizin war zunächst nur für Migranten gedacht.

 

Gerade während der Corona-Krise haben viele Selbstständige ihre Krankenversicherung verloren. © IMAGO / Fotostand

Im Laufe der Jahre hat sich die Einrichtung in der Malteser Zentrale am Mittleren Ring im Stadtteil Berg am Laim zur  "Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung" weiterentwickelt. Denn es kommen auch ganz normale Bürger in die Sprechstunde, die aus unterschiedlichsten Gründen aus der Krankenversicherung herausgefallen sind, erklärt Pilar zu Salm von den Maltesern. Im Jahr 2020 waren etwa 20 Prozent der Patienten Menschen mit deutschem Pass, so zu Salm.

Neben der ärztlichen Behandlung versucht man, den Betroffenen auch mit Beratungsangeboten zu helfen. In der Migrationsberatung bzw. Sozialberatung wird nach Möglichkeiten gesucht, wieder in die Krankenversicherung aufgenommen zu werden. Bei Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung geht es darum zu prüfen, wie man den Schritt in die Legalität schaffen kann, berichtet die Leiterin der Malteser Medizin, Dalia Ferreira Bischof, die auch die Migrationsberatung koordiniert. Wir haben mit den diensthabenden Allgemeinmedizinerinnen über ihren Praxisalltag in der Malteser Medizin gesprochen und haben zudem einen Blick in die Zahnarztpraxis geworfen. Außerdem haben wir einen Patienten bis zur zahnmedizinischen Behandlung begleitet, der stellvertretend für viele in der Pandemie steht: einen Freiberufler, dem durch die Corona-Krise die Aufträge fehlen, und der wegen Geldmangel seine private Krankenversicherung nicht mehr finanzieren kann.

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Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de