Würzburg – Gezögert hat der Würzburger Hochschulpfarrer nicht, als es darum ging bei der TV-Dokumentation "Wie Gott sie schuf" im Ersten und im Rahmen der Kampagne "#OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst" sich zu outen. Er ist einer von 125 Menschen. Für ihn persönlich sei es kein „spektakulärer öffentlicher Schritt“ sagte er gegenüber mk-online. Seine Familie und auch sein Arbeitsumfeld wusste bereits darüber Bescheid – auch der Würzburger Bischof Franz Jung.
Outing als ein Zeichen der Solidarität
Für Hose sei die Teilnahme ein „Zeichen der Solidarität für all diejenigen, die Angst haben und sich verstecken müssen“. Ihm sei es wichtig, dass wir aus der „Vereinzelung“ rauskommen: „Queere Menschen glauben allein zu sein in der Kirche“. Die Berichte in der Reportage haben ihn erschüttert. Es sei absurd, dass eine Kirche die „vermitteln sollte, dass wir alle geliebte Geschöpfe sind“ an dieser Stelle Angst macht.
Kirche muss queere Menschen akzeptieren
In der Anfangszeit seines Berufslebens hatte er das Gefühl „nicht gewünscht zu sein“. Dass was mir Spass gemacht hat, dürfte ich eigentlich nicht machen, beschreibt er die Zerrissenheit. Nach dem Durchlaufen verschiedenen Phasen sagt er heute: „Erkennt uns an, wie wir sind. Niemand von uns muss sich dafür schämen. Niemand muss die Kirche verlassen. Sondern die Kirche muss sich ändern und sie muss uns akzeptieren. Das ist die Konsequenz, nicht dass wir die Kirche verlassen.“
Für die Zukunft wünscht Burkhard Hose sich eine Änderung des kirchlichen Dienstrechts und der kirchlichen Sexualmoral. Da erhofft er sich vom Reformprozess Synodaler Weg ein starkes Signal. Außerdem würde er sich wünschen, dass mehr Amtsträger zu sich stehen und sich outen würden. Weil es eben noch nicht selbstverständlich sei.