Chiemsee

So hat Corona das Klosterleben beeinflusst

Nach stornierten Buchungen im Seminarhaus und weniger Touristen im Klosterladen läuft im Kloster Frauenwörth im Chiemsee der Betrieb langsam wieder an.

Langsam gibt es wieder mehr zu tun für die Schwestern des Kloster Frauenwörth im Chiemsee. © Hötzelsperger

Frauenwörth – „Gott sei Dank - die Mitglieder des Konvents sind nach wie vor gesund und von schwerer Krankheit verschont geblieben“, berichtet Äbtissin Johanna Mayer OSB, die derzeit in der Benediktinerinnen-Abtei Frauenwörth 19 Frauen voransteht. Dankbar ist die Äbtissin, dass bislang die klostereigene Struktur mit den gemeinsamen und täglichen Gebetszeiten aufrechterhalten werden konnte: „Das stärkt und stützt uns sehr und gibt uns die Kraft, auch alle uns Nahestehenden, Verwandte, Bekannte, Wegbegleiter, die Mitglieder des Freundeskreises und die Insulaner Gott zu empfehlen.“

Freie Kapazitäten

Änderungen und Anpassungen hat es vielfältige gegeben. Im Seminarhaus des Chiemsee-Klosters wurden die Aufenthalte von Universitäten und öffentlichen Einrichtungen storniert, nur wenige Gruppen mit kleinen Teilnehmerzahlen konnten empfangen werden. Aufgrund der frei gewordenen Kapazitäten werden jetzt vermehrt Einzelgäste aufgenommen, die auf der Insel Erholung, Entspannung und Abstand vom Alltag suchen. Dazu erklärt die Klosterleitung: „Die üblichen Hygienemaßnahmen bleiben, für den gesamten Klosterbereich einschließlich Hof gilt die Maskenpflicht und in den Zimmern wird vom Service streng auf Sauberkeit und Desinfektion geachtet.“

Ab sofort bietet der Pfarrverband Selige Irmengard wieder um 19 Uhr eine öffentliche Sonntagabendmesse an, Führungen sind noch nicht möglich. Ebenso bleibt die Chorkapelle nur den Ordensfrauen zum Gebet vorbehalten. Geistliche Gespräche und Einzel-Exerzitien im Haus Scholastica wird es ab Juli wieder in sehr kleinem Rahmen geben.

Disziplinierte Kundschaft

„Den Umständen entsprechend sind die für die Klostergemeinschaft wichtigen Einnahmen vom Klosterladen relativ zufriedenstellend. Dankbar sind wir nicht nur für das gute Sortiment, das gerne angenommen wird, sondern auch für die sehr disziplinierte Kundschaft, die derzeit zum großen Teil aus Einheimischen besteht, da es weniger Touristen und keine Busgesellschaften gibt“, erklärt die Äbtissin. Aufgrund der Schutz- und Hygienevorschriften sind derzeit zeitgleich 15 Personen auf der Verkaufsfläche zugelassen. Die Angestellten des Klosters sind immer noch in Kurzarbeit. (Anton Hötzelsperger)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie