Folgen von Corona

Katholischer Frauenbund begrüßt Besucherlaubnis in Altenheimen

Für die psychische Gesundheit der Bewohner ist die Lockerung wichtig, aber gleichzeitig herrschen noch jede Menge Probleme – auch in der ambulanten Pflege.

So engen Kontakt wie vor Corona wird es zunächst nicht geben. © Katarzyna Bialasiewicz Photographee.eu – adobe.stock

München – Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) in Bayern hat begrüßt, dass Alten- und Pflegeheime für die Besuche von Angehörigen wieder unter Auflagen geöffnet werden. Heimbewohner und Angehörige bräuchten für ihre psychische Gesundheit endlich wieder persönliche Begegnungen, erklärte die bayerische KDFB-Vorsitzende Emilia Müller am Dienstag in München. Die leichte Lockerung sei gut, denn die Vereinsamung müsse aufhören.

Gerade gemeinnützige Träger könnten sich hier zu Vorreitern entwickeln, sagte Müller. So gebe es an vielen Orten bereits kreative Lösungen, etwa Besuchsfenster, die den Mindestabstand zwischen Personen gewährleisteten, Heimbewohnern und Angehörigen aber wenigstens einen Kontakt erlaubten.

Angst vor Infektionen

Eine wesentliche Voraussetzung für die Öffnung von Pflegeeinrichtungen sei aber die Behebung des eklatanten Mangels an Schutzkleidung. Neben den Pflegekräften seien sonst auch Angehörige und die Besuchsdienste der Frauenbund-Frauen der Gefahr einer Infektion ausgesetzt. Dabei stabilisierten diese Personengruppen das System der Pflege und Betreuung, gäben sei jeher ein Zeichen von Solidarität und entlasteten die professionellen Kräfte.

Auch in der ambulanten Pflege sowie der Tagespflege herrsche häufig Mangel an Schutzkleidung, kritisierte Müller. Es könne nicht sein, dass Besuchstermine von Pflegebedürftigen aus Angst vor Infektionen abgesagt würden. Dies bedeute eine zusätzliche Belastung für Angehörige, die deshalb die Pflege übernehmen müssten. Für die Zukunft müsse aus der jetzigen Mangelsituation gelernt und besser vorgesorgt werden, forderte Müller. (kna)

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie