Der Hungerstreik von sechs jungen Klimaaktivisten im Herbst 2021 in Berlin hat den Nürnberger Jesuiten Jörg Alt so beeindruckt, dass er Kontakt zu ihnen aufgenommen hat und so Freundschaften und gemeinsame Projekte entstanden sind. Er selbst setzt sich bereits seit Jahrzehnten für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit ein. Doch Aktivitäten, die niemanden stören, hätten einfach zu wenig bewirkt, so Alt: „Was die öffentliche Diskussion schlicht und ergreifend provoziert und am Laufen hält, das sind in aller Regeln die Straßenblockaden.“ Deshalb schreckt der Priester auch nicht vor zivilem Ungehorsam zurück.
Festnahme und Forderung an die Politik
Seine Teilnahme bei einer Straßenblockade am Münchner Stachus hat sogar dazu geführt, dass er sich wegen Nötigung vor Gericht verantworten muss. Doch Alt ist überzeugt von seiner Sache: „In den nächsten drei bis zehn Jahren werden entscheidende Weichen gestellt oder nicht gestellt und es wird von uns entscheidend abhängen, in was für einer Welt unsere Nachkommen leben können oder sterben müssen.“ Dass wir dringend etwas tun müssen, will der Jesuit mit seinem neuen Buch aufzeigen. Vor allem die Politik sei gefordert: „Erst wenn beispielsweise Subventionen für Flugbenzin oder Diesel und Dienstfahrzeuge entfallen, dann haben wir eine realistische Chance auf das Umsteuern in unserer Gesellschaft.“