Einsatzgruppe Seelsorge Covid-19

Gegen die Einsamkeit und für den Mut

Die besuchen, die sonst niemand besuchen darf - Diakon Thomas Thomkin ist einer der rund 60 Seelsorger, die unter strengen Hygienemaßnahmen erkrankten Menschen im Krankenhaus oder in der Quarantäne zu Hause vor Ort beistehen.

Die speziell in Hygienemaßnahmen geschulten Mitglieder der Einsatzgruppe dürfen an Covid erkrankte Menschen besuchen. © chokniti - stock.adobe.com

München – 24 Stunden, sieben Tage die Woche erreichbar, um Menschen seelsorgerischen Beistand zu leisten. Das ist die Aufgaben der rund 60 Mitglieder der Einsatzgruppe Seelsorge Covid-19. Bereits im April, zu Beginn der Pandemie, hat das Erzbistum München und Freising diese Initiative gestartet. Freiwillig wurden Seelsorger speziell in Hygienemaßnahmen geschult, um nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeheimen, sondern auch zu Hause Menschen in Corona-Zeiten besuchen zu können.

Geprägt von der aktuellen Situation

Diakon Thomas Thomkin gehört zu dieser Einsatzgruppe. „Man ist gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit für die Menschen da, redet mit ihnen über Glaube, Hoffnung und auch Tod“, erzählt Thomkin. „Aber auch Mut machen gehört dazu.“ Nicht alle Menschen, zu denen Thomas Thomkin gerufen wird, liegen im Sterben. Auch Menschen in Quarantäne oder solche, die, weil sie zu einer Risikogruppe gehören, dem öffentlichen Leben fernbleiben, stehen auf seiner Besuchsliste.

Es ist die Einsamkeit, die den Menschen gerade am meisten zu schaffen macht, weiß der Seelsorger. Worüber gesprochen wird, welche Ängste den Menschen zu schaffen machen, all das ist sehr geprägt von der aktuellen Situation. „Wie ist es, wenn ich den ganzen Tag alleine bin oder Angst habe, in einen Gottesdienst zu gehen, weil ich mich oder andere unwissentlich anstecken könnte? Das sind die Themen, über die viele sprechen wollen“, bestätigt der Diakon.

Sicherheit durch Hygiene-Schulung

Ein offenes Ohr zu haben für Menschen - zu jeder Zeit an jedem Ort – das ist den Mitgliedern der Einsatzgruppe Covid-19 durch eine spezielle Schulung in Hygienemaßnahmen möglich. „Wir betreten Räume mit Schutzkleidung und FFP2-Maske“, erklärt der Seelsorger. „Wir beachten Abstands- und Hygieneregeln und geben somit ein gutes Gefühl und verringern die Angst vor Ansteckung – in beide Richtungen.“ Und man ist als Seelsorger trotzdem vor Ort und kann Beistand leisten und Einsamkeit lindern.

In diesen besonderen Zeiten als Teil der Einsatzgruppe unterwegs zu sein, ist eine Aufgabe, die Thomas Thomkin erfüllt und ihm ein gutes Gefühl gibt. „Hier zeigt sich, dass nicht nur geredet, sondern auch gehandelt wird“, freut er sich. „Wir als Erzdiözese München und Freising sind wirklich da – egal wann und für wen. Wir sind immer für alle da!“

Das geschulte Team der Einsatzgruppe Seelsorge Covid-19 ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche unter der Telefonnummer (0151) 42402512 oder per Mail unter einsatzgruppeseelsorge@eomuc.de erreichbar.

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie