Sterbetag Jesu

Fragen und Antworten zum Karfreitag

Warum darf am Karfreitag nicht gefeiert werden? Warum sind die Kirchen an diesem Tag so schmucklos? Antworten rund um einen wichtigen Gedenktag der katholischen Kirche.

Am Karfreitag wird dem Leiden Jesu gedacht. © Javier C. Acosta - stock.adobe.com Javier C. Acosta - stock.adobe.com

Was begehen wir am Karfreitag?

Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung Christi. Er erinnert an die Leidenszeit und den Tod Jesu Christi. Gottes Sohn ist an diesem Tag auf dem Hügel Golgota im heutigen Jerusalem am Kreuz gestorben. Hohepriester hatten ihn der Gotteslästerung angeklagt, woraufhin er vom römischen Statthalter Pontius Pilatus als Unruhestifter zum Tod am Kreuz verurteilt wurde. Dies war damals eine übliche Hinrichtungsmethode. Jesus nahm mit seinem Tod freiwillig die Sünden der Welt auf sich und ebnete so für die Menschen den Weg zu Gott und damit zum ewigen Leben.

Dieser Tag ist in der katholischen Kirche neben dem Aschermittwoch einer von jährlich zwei strengen Fast- und Abstinenztagen.

Haben wir an diesem Tag frei?

Der Karfreitag ist als hoher Feiertag der Christen ein gesetzlicher Feiertag. Er gilt als ein Tag der Buße, des Fastens und des Gebets – weswegen er auch als "stiller Feiertag" bezeichnet wird. In Deutschland gilt an diesem Tag deshalb das Tanzverbot. Zudem gibt es Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Sportveranstaltungen.

Was passiert in den Kirchen an diesem Tag?

Im Gedenken an den Leidensweg Jesu gehen am Vormittag viele Gläubige den Kreuzweg. Dieser führt in traditionell 14 Stationen von der Verurteilung Jesu bis zur Kreuzigungsstätte Golgota und der Grablegung Christi. Die Glocken der Kirchen bleiben ab Karfreitag bis zur Osternacht stumm. Am Nachmittag findet zur Stunde der Kreuzigung Jesu ein Wortgottesdienst statt. Im Mittelpunkt steht die Leidensgeschichte Jesu.

Seit dem frühen Christentum ist es Tradition, dass am Karfreitag kein mit Festfreude verbundenes Sakrament gefeiert wird, somit auch keine Heilige Messe. Der Altar ist schmucklos, ohne Kerzen und Altartücher. Die Kreuze sind verhüllt, Triptychen und Flügelaltäre sind häufig zugeklappt. Das Ewige Licht brennt nicht, Kerzen brennen nur beim provisorischen Aufbewahrungsort des Allerheiligsten.

Die Autorin
Stefanie Schmid
Radio-Redaktion
s.schmid@michaelsbund.de

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Karwoche