Fest der Auferstehung

Bayerns Bischöfe: Ostern gibt Hoffnung und Kraft

Bayerns Bischöfe haben in ihren Festtagspredigten Kraft der Osterbotschaft betont. Ostern helfe, die Hoffnung und positive Lebenslust wiederzuentdecken, erklärte Kardinal Reinhard Marx.

Kardinal Reinhard Marx bei der Osternacht im Münchner Liebfrauendom © Kiderle

Das Hochfest könne bewirken, "die zerstörten Ressourcen der Hoffnung und der positiven Lebenslust neu zu füllen oder wiederzuentdecken", betonte der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx in der Osternacht im Liebfrauendom. Dieses Fest bedeute: "Ich glaube, dass das Leben stärker ist als der Tod. Ich glaube, dass die gute Schöpfung nicht ganz von Menschen verdorben werden kann. Ich glaube, dass in mir der schöpferische Lebensgeist Gottes lebendig ist. Und ich glaube, dass ich nicht allein bin - im Leben nicht und auch im Tod nicht."

Auferstehung "keine Illusion"

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm unterstrich, Menschen, die durch schlimme Zeiten gegangen seien, hätten durch die österliche Botschaft "Kraft und Zuversicht" gewonnen. Der Tod habe nicht gesiegt. "Das ist am Grab bei Jesus so. Und das wird auch bei mir so sein. Und das wird am Ende auch die ganze Welt erfahren", so Bedford-Strohm. Denn die Auferstehung Jesu Christi sei keine Illusion, sondern seine Liebe breite sich unter den Menschen aus und gebe den Menschen Kraft in der Seele, "so dass wir aufrecht, frei und stark in der Liebe durchs Leben gehen können".

Bei der Osternacht im Regensburger Dom hob Bischof Rudolf Voderholzer hervor, die Kirche sei auch heute attraktiv, "wenn sie nämlich das tut, wofür sie da ist: Christus in den Mittelpunkt stellen und die Hoffnung stärken." Zudem wurde in den Fürbitten des vor wenigen Tagen tot in einer katholischen Einrichtung in Wunsiedel aufgefundenen Mädchens und seiner hinterbliebenen Eltern gedacht.

"Größtes Comeback der Weltgeschichte"

In Augsburg erinnerte Bischof Bertram Meier: "Die Auferstehung ist kein Ereignis von gestern für Christen, die ewig gestrig sind. Im Gegenteil: Wir haben Jesus nicht hinter uns, der Auferstandene ist vor uns. Er ist uns voraus, wohin immer wir gehen!" Ostern sei das "größte Comeback der Weltgeschichte", ergänzte Meier. "Tod und Auferstehung Jesu sind das Herzstück unseres Glaubens."

Die Ängste der Menschen vor Krieg, vor dem Auseinanderbrechen der Gesellschaft oder gar der Zukunft thematisierte der Passauer Bischof Stefan Oster. Angst könne lähmen oder zu panischem Aktionismus führen, was beides wenig hilfreich sei. Als Christen gelte es deshalb auf das Wort des gekreuzigten und auferstandenen Jesus zu hören, der deutlich sage: "Fürchtet euch nicht!" Wer sich mit Christus innerlich verbinde, den könne dies frei machen von Angst und in ein Engagement führen, das ruhig und trotzdem entschieden all dem begegne, was einen bedränge, in Kirche und Gesellschaft.

Osterfest sei keine Vertröstung auf Jenseits

Nach den Worten des Bamberger Weihbischofs Herwig Gössl ist das Osterfest keine Beruhigungspille oder Vertröstung auf das Jenseits. Die Auferstehung Jesu von den Toten sei vielmehr eine Energiegabe, "die uns Mut macht und die Kraft gibt, sich immer wieder für das Leben einzusetzen, auch wenn es anstrengend ist und manchen auf die Nerven geht".

In Eichstätt rief Bischof Gregor Maria Hanke die Gläubigen auf, den zweifelnden und verletzten Mitmenschen die Begegnung mit Christus zu ermöglichen. Die Menschen müssten die Kirche wieder als "Erfahrungsgemeinschaft des Osterereignisses" wahrnehmen. Würzburgs Bischof Franz Jung erinnerte, dass sich am Ostermorgen neue Türen geöffnet hätten: "Wir dürfen lernen, dass in jedem Ende zugleich etwas ganz Neues beginnt." Das gelinge aber nur, wenn man vorgefasste Vorstellungen aufgebe. (Barbara Just/kna)