Mahnt zur Versöhnung

Papst verurteilt Angriff auf US-Kapitol

Das Kirchenoberhaupt betet für alle, die bei den Unruhen ihr Leben verloren haben und ruft dazu auf die demokratischen Werte zu schützen.

Bei dem Sturm auf das US Kapitol wurden fünf Menschen getötet. © imago images / UPI Photo

Vatikanstadt – Papst Franziskus hat die USA nach dem aufsehenerregenden Angriff auf das Kapitol zur Versöhnung aufgerufen. Er bete für alle, die bei den Ausschreitungen ihr Leben verloren hätten, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim traditionellen Angelus-Gebet. "Mit Gewalt wird nichts gewonnen, sondern alles verloren." Er fordere Regierung und Bevölkerung auf, die in der amerikanischen Kultur verwurzelten demokratischen Werte zu schützen.

Anhänger des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump hatten am Mittwoch in Washington gegen die Zertifizierung der Präsidentschaftswahlergebnisse demonstriert. Einige drangen gewaltsam in das Kapitol ein. Die Abgeordneten mussten ihre Sitzungen unterbrechen, die Parlamentssäle wurden geräumt. Insgesamt kamen bei den Unruhen fünf Menschen ums Leben.

Aus der Geschichte lernen

Auch in einem Interview des italienischen Senders Canale 5 (Wochenende) verurteilte der Papst die Vorfälle. Er sei angesichts der Bilder "erstaunt" gewesen, sagte er. Selbst in reifen Gesellschaften gebe es offensichtlich Menschen, "die einen Weg gegen die Gemeinschaft, gegen die Demokratie, gegen das Gemeinwohl wählen".

Eine solche Entwicklung und die damit verbundene rücksichtslose Gewalt seien strikt abzulehnen. Immerhin habe jeder diese Taten sehen können - "so kann Abhilfe geschaffen werden". Gewalt gebe es in jeder Gesellschaft, betonte Franziskus. Umso wichtiger sei es, aus der Geschichte zu lernen, um derlei künftig zu vermeiden. (kna)