München – Durch eine kleine Holztür geht Pfarrer Peter Dusswald in den schlichten Kirchenraum. Die Wände waren einmal weiß, bis auf einen barocken Hochaltar und eine handvoll Heiligenfiguren ist St. Nikolaus leer. In sechs Reihen stehen Sitzbänke, auf denen sich eine deutliche Staubschicht gebildet hat. „Wir sind ja schon seit einiger Zeit nicht mehr reingekommen“, erklärt Dusswald. Laut Statikern muss die Gemeinde berechtigte Sorgen haben, dass ihr der Himmel – oder besser gesagt die Decke auf den Kopf fällt. „Die Dachbalken haben über die Jahre mehr Feuchtigkeit erwischt, als ihnen gutgetan hat und deshalb sind sie nicht mehr tragfähig“, so der Pfarrer.
Sperrung der Kirche sei enormer Verlust
Eigentlich gibt es in St. Nikolaus mindestens einmal pro Woche einen Gottesdienst und es ist ein beliebter Ort für Taufen und Hochzeiten. Außerdem finden hier die Abschiedsfeiern für Beerdigungen auf dem angrenzenden Friedhof statt. Seit rund einem Dreivierteljahr ist die kleine Filialkirche von Sankt Emmeram aber gesperrt. Ein Zustand mit dem sich der Pfarrgemeinderat nur schwer anfreunden kann. „Das ist ein enormer Verlust“, betont Stephan Disser. Deshalb sei es der Gemeinde ein großes Anliegen, möglichst bald wieder Gottesdienst feiern zu können und das kulturhistorische Kirchlein wieder zugänglich machen.