Primiz in Holzkirchen

Neupriester feiert Gottesdienst auf dem Markplatz mit hunderten Gläubigen

Michael Korell hat seine erste Heilige Messe in seinem Heimatort Holzkirchen gefeiert. Mit vielen emotionalen Momenten.

© Kiderle

Holzkirchen – Im Pfarrverband Holzkirchen-Warngau hat man sich für die Gestaltung der ersten Heiligen Messe von Neupriester Michael Korell richtig ins Zeug gelegt. Die Altarbühne glänzte mit überreichem Blumenschmuck, die Musikkapelle Hartpenning unter der Leitung von Markus Reichhart und der Föchinger Kirchenchor mit Chor-Leiterin Annemarie Rohbogner umrahmten den Gottesdienst musikalisch, und Petrus belohnte die Festgemeinde zudem mit heißem sonnigem Wetter. Mehrere hundert Gläubige waren am vergangenen Sonntag auf den Marktplatz neben der Pfarrkirche Sankt Laurentius in Holzkirchen gekommen, um von dem 38-jährigen den Primizsegen zu empfangen. Unter ihnen waren als Ehrengäste der Holzkirchener Bürgermeister Christoph Schmid, Landrat Olaf von Löwis und Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Die CSU-Politikerin war gekommen, um ihrem Kolping-Bruder Michael Korell viel Kraft für seinen Dienst als Priester zu wünschen: „Ich wünsche ihm vor allem Gesundheit, dass er sich für dieses wichtige Amt auch immer wieder auf die Botschaft fixieren kann“.

Primiz-Predigt: Das Geheimnis der leichten Last

Umrahmt wurde Michael Korell bei seiner Primiz auf der Altarbühne von seinen Mitbrüdern im priesterlichen Dienst. Dekan Gerhard Beham, der ihn als Stadtpfarrer von Wolfratshausen in den vergangenen zwei Jahren bei der Priesterausbildung als Anleiter begleitete, hielt die Primiz-Predigt. Ausgehend vom Evangelium des vierzehnten Sonntags im Jahreskreis, in dem Jesus von dem Joch spricht, dass alle auf sich nehmen müssen, die ihm nachfolgen, erinnerte Beham den Primizianten daran, dass jede Last leichter werde, wenn man sich daran erinnere, dass man einen Teil davon voll Zuversicht Christus überlassen könne. „So wünschen wir Dir, dass Du immer wieder den Lockruf des Herrn im heutigen Evangelium hörst, dass Du Dir Dein Herz nach seinem Herzen bilden lässt und dass Dich das Geheimnis der leichten Last antreibt, Gott und den Menschen zu dienen in freudiger Unrast, aber erfüllt von Ruhe und Gelassenheit“.

Dank des Primizianten an Weggefährten

Nicht nur aus der Primizpredigt konnte man heraushören, dass es ein bewegender Festgottesdienst für Michael Korell war. Sein Taufpate Raphael Wulfers las die Fürbitten und die Freunde aus der katholischen deutschen Studentenverbindung Aenania standen als farbentragende Verbindung in der ersten Reihe. Ihnen und den anderen katholischen Vereinen und Organisationen, die gekommen waren, heftete Korell dann auch die zuvor von ihm gesegneten Primiz-Fahnenbänder an die Fahnenstangen.

An die vielen guten Freunde und Verwandten, die Korell auf seinem langen Berufungsweg mit so manchem Umweg begleitet hatten, wandte sich der Primiziant dann auch in seinen Dankesworten. „Zuallererst danke ich meiner Mama, meinem Bruder Christian und meiner Schwester Heike, auch unserem Vater Karl Korell gilt ein Dank, der leider nicht mehr unter uns ist, und besonders meiner Oma, die mir gezeigt hat, dass wir Gott grundsätzlich vertrauen können und wie schön Liturgie ist“. Und schließlich wendet sich Korell noch an Walter Waldschütz, früherer Pfarrer in Holzkirchen. „Ich danke Dir für jeden Streit und jede Umarmung hinterher“, beschreibt er das Verhältnis zu seinem langjährigen „väterlichen Freund“. Sichtlich gelöst und voll „innerer Freude“ begibt sich Korell dann in Soutane und mit Birett auf den großen Primzzug in Richtung Realschule, wo die Festgemeinde beim Primizmahl weiterfeiert. „Noch einen schönen Tag“, wünscht eine ältere Dame am Straßenrand und Korell antwortet fröhlich: „Danke, dass S’da san!“

Der Autor
Paul Hasel
Radio-Redaktion
p.hasel@michaelsbund.de