An diesem Sonntag fand der Jahrhunderte alte Brauch zum 301. Mal statt.In einer feierlichen Prozession, begleitet von Musikkapellen, zogen sie erst durch den oberbayerischen Ort bis zur außerhalb gelegenen Kirche Sankt Willibald. Nach der Segnung der Pferde und der Reiter folgte der Ritt geradewegs durchs Gotteshaus.
Der Willibaldsritt geht zurück auf das Jahr 1712. Damals grassierte in Jesenwang eine Viehseuche, der viele Pferde zum Opfer fielen. Die Bauern, für die die Tiere in der Landwirtschaft unentbehrlich waren, baten den heiligen Willibald um Hilfe und gelobten, jährlich eine Pferdeprozession zu seinen Ehren zu veranstalten. Daraufhin soll in der Gegend kein Pferd mehr an einer Seuche gestorben sein.
Schutzheiliger gegen Viehseuchen
2022 wurde der Jesenwanger Willibaldsritt in die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen. Bereits seit 2020 steht er im Bayerischen Landesverzeichnis.
Willibald lebte im achten Jahrhundert. Der angelsächsische Missionar ist Patron des Bistums Eichstätt, wo er hauptsächlich wirkte, und der Gittermacher. Nur in Jesenwang wird er als Schutzheiliger gegen Viehseuchen verehrt. (kna)