Erwachsenentaufe

Marx: Sakramente helfen bei Unterscheidung von Gut und Böse

Gestärkt mit den Sakramenten der Taufe, Firmung und Eucharistie verließen elf Frauen und Männer am Samstag die Jesuitenkirche St. Michael in München. Mit auf den Weg gab es außerdem stärkende Worte von Kardinal Reinhard Marx.

Kardinal Marx taufte am Samstag elf Erwachsene. © Kiderle

München – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat am Samstag elf Erwachsene in der Jesuitenkirche St. Michael in München getauft und zwei weitere gefirmt. In seiner Predigt ging der Erzbischof von München und Freising auf die Coronakrise ein. Diese habe in den letzten Monaten viele Fragen aufgeworfen, so Marx. Etwa: „Was verändert sie in unserem Leben? Was bedeutet sie, welche Folgen wird sie haben und wie lange noch dauern?“ Zunehmend werde erkennbar, dass es kein klares Ende dieser Phase gebe, „wo wir sagen können: Jetzt ist alle so, wie es vorher war“. 

Sakramente schenken Kraft

Wichtig sei in dieser Zeit das Besinnen auf die wahrhaftige, zwischenmenschliche Kommunikation, sagte Marx beim Gottesdienst. Denn die Krise habe "vieles noch verwirrender gemacht", die Kommunikation sei nun "polarisierter, angespannter und schärfer". Die Sakramente der Taufe und der Firmung schenkten Christen indes die Kraft "zum Hören und zum Verstehen sowie zum Auseinanderhalten von Gut und Böse, Falsch und Richtig", so Marx. Die Sakramente bedeuteten aber keinen Abschluss oder eine Vollendung im Glauben, sondern es sei „wie eine Liebesbeziehung, die eine Bekräftigung erfährt und die von Gott her endgültig besetzt ist“.

Die Getauften empfingen während des Gottesdienstes auch die Sakramente der Firmung und der Eucharistie. Die fünf Frauen und sechs Männer haben sich in der Glaubensorientierung der Erzdiözese München und Freising in St. Michael auf den Empfang der Sakramente vorbereitet. Erwachsenentaufen werden häufig in der Osternacht gespendet, was in diesem Jahr wegen der Coronapandemie nicht möglich war. (kna/pm)