Migrationskrise

Kirchen fordern humanitäre Hilfe an der EU-Außengrenze

Die Freisinger Bischofskonferenz und die evangelisch-lutherische Landeskirche haben eine klare Haltung: Den Flüchtlingen an der griechisch-türkischen Grenze muss sofort geholfen werden.

An der Grenze zwischen Griechenland und Türkei. © imago images / Pixsell

München – Der evangelisch-lutherische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx haben die politisch Verantwortlichen zu sofortiger humanitärer Hilfe an der griechisch-türkischen Grenze aufgefordert. „Es geht nicht um eine unkontrollierte Grenzöffnung, sondern darum, die konkrete Not nicht aus den Augen zu verlieren“, erklärte der Münchner Erzbischof Marx, der Vorsitzender der katholischen bayerischen Bischöfe ist.

Erbärmliche Situation

Als „erbärmlich“ bezeichnete Bedford-Strohm die Situation: „Anstatt humanitäre Lösungen zu finden, bei denen alle Länder Europas Verantwortung übernehmen, hält man sich Männer, Frauen und Kinder, die Schutz suchen, mit Tränengas vom Leib.“

Unverständnis für Europa

Das turnusmäßige Treffen der Freisinger Bischofskonferenz und der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche fand am Montag, 9. März, in München statt. Bei dem Treffen zeigten sich die Bischöfe besorgt über die Politik des türkischen Präsidenten, der ein zynisches Spiel betreibe, indem er Menschen an die Grenze locke. Dennoch habe die Türkei, ein muslimisches Land, 3,7 Millionen Menschen aufgenommen. Dagegen sei es unverständlich, dass sich das christliche Europa weigere, 5.000 Kinder aufzunehmen. (pm/kas)

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Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Flucht & Asyl