Kritik am Koalitionsvertrag

Katholische Landjugend an Landtag: Vergesst Jugendpolitik nicht

Die Katholische Landjugendbewegung Bayern fordert den neu gewählten Landtag auf, die Jugendpolitik nicht zu vernachlässigen und kritisiert den Koalitionsvertrag. Gegenüber einer Partei des Landtags geht der Jugendverband entschieden auf Distanz.

Der neu gewählte Landtag bei der Vereidigung des Bayerischen Ministerpräsidenten Ende Oktober © IMAGO/Sven Simon

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Bayern hat an den neu gewählten Landtag appelliert, die Jugendpolitik nicht wieder zu vergessen. Das teilte der Verband am Sonntag in München mit. "Wir sind immer noch fassungslos, dass Bayern wie schon 2018 das einzige Bundesland ist, in dem die Jugendarbeit im Koalitionsvertrag gar nicht vorkommt", erklärte KLJB-Landesvorsitzender Franz Wacker. Das Wahlergebnis zeigt seiner Auffassung nach aber, dass es wichtiger denn je ist, "dass wir uns für die Demokratie einsetzen und zusammenhalten".

Ausnahmslose Distanz zur AfD

Konkrete Maßnahmen für mehr Demokratiebildung, Integration und Inklusion auf dem Land kämen aber im Koalitionsvertrag leider viel zu kurz, kritisierte Wacker. Die Landjugend vermisse zudem klare und verbindliche Ziele in der Klimapolitik und beim Flächenschutz. Der Verband kündigte an, an alle gewählten demokratischen Abgeordneten einen Brief mit zehn Forderungen zu verschicken, die der Landesausschuss an diesem Wochenende beschlossen habe.

Wie bereits 2018 halte die KLJB daran fest, dass es keine Kontakte und politischen Gespräche mit der AfD geben werde, sagte Wacker: "Diese Partei ist inzwischen klar im Rechtsextremismus verankert, bekämpft aktiv unsere demokratische Jugendarbeit und unsere Vorstellungen von Menschenwürde, Vielfalt und Toleranz. Da gibt es für uns keine gemeinsame Gesprächsebene." - Die KLJB Bayern ist nach eigenen Angaben der größte ländliche Jugendverband in Bayern, in dem sich rund 25.000 junge Christinnen und Christen für ihre Zukunft auf dem Land engagieren. (kna)