Trauer um ehemaligen ZdK-Präsident

Marx: Alois Glück ein Brückenbauer für Kirche und Gesellschaft

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat den am Montagmorgen im Alter von 84 Jahren gestorbenen Alois Glück als einen "Brückenbauer" in Kirche und Gesellschaft gewürdigt.

Der katholische Präsident des Kirchentages Alois Glück (rechts) und der Münchner Erzbischof Reinhard Marx im Jahr 2010. © IMAGO / epd

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat den am Montagmorgen im Alter von 84 Jahren gestorbenen Alois Glück als einen "Brückenbauer" in Kirche und Gesellschaft gewürdigt. Der CSU-Politiker sei ein tiefgläubiger Mensch und fest verwurzelt in seiner Heimat gewesen, Ausgleich und Gemeinsinn in der Gesellschaft seien ihm immer ein Herzensanliegen gewesen: "Dem verschrieb er sich zeit seines Lebens als Politiker wie als vielfältig aktiver Christ."

Für Glück sei es immer selbstverständlich gewesen, "die einzelnen Positionen in gleicher Weise zu Wort kommen zu lassen, zwischen ihnen zu vermitteln und für alle Seiten tragfähige und nachhaltige Lösungen zu finden - was gerade in unserer Zeit nötiger denn je zu sein scheint", hob der Erzbischof von München und Freising hervor. So habe Glück auch entscheidend an "einer neuen Gesprächskultur auch in der katholischen Kirche Deutschlands mitgewirkt". Mit seiner einfühlsamen Art und zugleich klaren Haltung habe er geholfen, Spannungen und Konflikte durch Dialog zu überwinden, sagte Marx.

Sein kirchliches Engagement beginnt in der katholischen Landjugendbewegung

Er habe Glück immer als einen ebenso souveränen wie menschenfreundlichen Gesprächspartner erlebt, dessen intellektuelle Kraft und dessen tiefe Glaubensüberzeugung jeden Austausch mit ihm zu einem großen Gewinn habe werden lassen, betonte der Kardinal. "Für dieses Lebens- und Glaubenszeugnis bin ich aus ganzem Herzen dankbar."

Glücks kirchliches Engagement begann in der Katholischen Landjugendbewegung und setzte sich im Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum München und Freising und im Landeskomitee der Katholiken in Bayern fort. 1983 wurde er Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, an dessen Spitze er von 2009 bis 2015 stand. Glück war Mitglied im Präsidium des Ökumenischen Kirchentags in Berlin 2003 und Präsident des Zweiten Ökumenischen Kirchentags in München 2010.