Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt das neue Selbstbestimmungsgesetz, das das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin auf den Weg gebracht hat. Es sei "ein guter Tag für Selbstbestimmung und Menschenwürde", sagte die Präsidentin des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus, Irme Stetter-Karp. Zugleich rief sie die Kirche auf, ähnliche Reformen auch in den eigenen Reihen umzusetzen.
Das neue Gesetz, über das der Bundestag voraussichtlich im Herbst abstimmen wird, sei ein "Meilenstein" und ziehe endlich einen Schlussstrich unter das über 40 Jahre alte Transsexuellengesetz, "das dem Grundgesetz nie würdig war".
Beratungsangebote für Minderjährige ausbauen
Stetter-Karp fügte hinzu, das Gesetz könne nur ein erster Schritt sein, dem weitere folgen müssten: "Ich bin der festen Überzeugung, dass der Einsatz für die verbesserte gesellschaftliche Teilhabe von trans* und inter* Menschen mit der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes nicht enden darf. Es gibt noch viel zu tun."
Zum Beispiel müssten die Beratungsangebote besonders für Minderjährige ausgebaut werden. Auch die katholische Kirche müsse sich bei dem Thema bewegen und mehr tun für die "Anerkennung der Rechte von trans* und inter* Menschen" in den eigenen Reihen. Die Kirche sei aufgefordert, "das Selbstbestimmungsrecht zu achten und zu schützen" und niemanden zu sanktionieren, der davon Gebrauch mache.