Frankfurt – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx zieht ein positives Fazit nach der dritten Vollversammlung des Reformprozesses Synodaler Weg. „Wir sind an einem historischen Punkt in der Kirche in Deutschland“, sagte er gegenüber mk online. Der Münchner Erzbischof hat in den Tagen „eine Bewegung gespürt“. Vor dem Treffen gab es kritische Stimmen, inwieweit die Bischöfe den Texten zustimmen und ob der Synodale Weg wirklich für Erneuerung in der Kirche stehen kann. Die deutliche Zustimmung der Bischöfe zum theologischen Orientierungstext und dem Handlungstext des Forums Macht, in dem sich die Bischöfe selbst an Gremien binden wollen, habe ihn in der Größenordnung positiv überrascht.
Marx will „synodaler Bischof“ sein
Der Synodale Weg gebe den Vorgängen im Erzbistum München und Freising „neuen Schwung“. Kardinal Marx will gemeinsam mit dem Diözesanrat überlegen, welche nächsten Schritte im Erzbistum München und Freising nun anstehen. Etwa bei der Mitwirkung von Laien bei den Vorschlagslisten für Bischofsernennungen. Dies war bisher allein eine Angelegenheit des Domkapitels. Konkrete Themen, die auch ohne eine Veränderung der Weltkirche angegangen werden könnten, sieht er beim Predigtdienst von Männern und Frauen oder im Umgang mit Homosexualität. Die weiteren konkreten Schritte im Erzbistum jetzt allein zu entscheiden, würde aber dem synodalen Gedanken der beschlossenen Texte widersprechen, so Marx. Ihm sei es wichtig, ein „synodaler Bischof“ zu sein.
In den vergangenen Tagen hat die Synodalversammlung des Reformprozesses Synodaler Weg in Frankfurt getagt. Die Teilnehmer befassen sich mit den Themen Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. (smb)