Seit 1.700 Jahren Ruhetag

Kardinal Marx: Freier Sonntag ist starkes Zeichen

Die Christen seien Sonntagskinder, so Kardinal Reinhard Marx zum Jubiläum, das auf Kaiser Konstantin zurückgeht. Es gehe darum zu begreifen, "dass wir nicht nur Arbeit sind und Geldverdienen und Konsum", so der Münchner Erzbischof.

Kardinal Reinhard Marx ist Erzbischof von München und Freising. © EOM

München - Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat in einer Grußbotschaft zum Jubiläum 1.700 Jahre freier Sonntag die Aktualität des Themas betont. "Der Schutz des freien Sonntags ist mir wichtig, weil er nicht nur ein kulturelles Relikt aus der Vergangenheit ist, sondern ein starkes Zeichen, dass wir wirklich unsere Arbeitswelt einmal in der Woche unterbrechen", sagte Marx am Mittwoch in der Videobotschaft zum Online-Festakt der kirchlich-gewerkschaftlichen "Allianz für den freien Sonntag". Die Unterbrechung mache aufmerksam auf die großen Möglichkeiten des menschlichen Lebens.

Andere Dimensionen des Lebens

"Dabei geht es nicht nur um eine Pause, um sich zu erholen und dann wieder an die Arbeit zu gehen", betonte der Kardinal. Vielmehr gehe es darum zu begreifen, "dass wir nicht nur Arbeit sind und Geldverdienen und Konsum, dass es andere Dimensionen des Lebens gibt. Dafür stehen wir Christen in besonderer Weise."

Die Christen seien Sonntagskinder, so Marx mit Verweis auf einen Schriftsteller aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. "Das ist ein schönes Wort. Es soll bedeuten: Wir haben eine Hoffnung, die geht über das hinaus, was wir uns selber verdienen und erarbeiten können." Die Gesellschaft brauche ein solches starkes Zeichen, erklärte der Erzbischof von München und Freising. - Der 3. März wird als Geburtsstunde des freien Sonntags gefeiert, da im Jahr 321 der römische Kaiser Konstantin an diesem Tag den Sonntag per Edikt zum wöchentlichen Ruhetag erklärte. (kna)

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