In den 1930er Jahren wurde die Bedeutung des Schweigens für das Hören auf Gottes Wort von einigen reformierten Frauen aus der französischsprachigen Schweiz wiederentdeckt, die sich die „Frauen von Morges“ nannten. Gleichzeitig ließen diese Frauen die Praxis der Einkehrzeiten wiederaufleben, um ihr Glaubensleben zu intensivieren. Sie orientierten sich dabei am Vorbild Jesu, der sich an einen einsamen Ort zurückzog, um zu beten. Bald schlossen sich ihnen andere an, die an den regelmäßig stattfindenden Einkehrzeiten in Grandchamp, einem kleinen Dorf in der Nähe des Neuenburgersees, teilnahmen. Die wachsende Zahl von Gästen und Teilnehmern an den Einkehrzeiten machte es erforderlich, einen dauerhaften Ort für Gebet und Gastfreundschaft zu finden.
Heute gehören zur Gemeinschaft fünfzig Schwestern, fünfzig Frauen aus verschiedenen Generationen, kirchlichen Traditionen, Ländern und Kontinenten. In ihrer Vielfalt sind die Schwestern ein lebendiges Gleichnis der Gemeinschaft. Sie halten in Treue fest an einem Leben des Gebets, einem Leben in Gemeinschaft und der herzlichen Aufnahme von Gästen. Die Schwestern teilen die Gnade ihres klösterlichen Lebens mit Besuchern und Freiwilligen, die für eine Zeit des Rückzugs, der Stille, der Heilung oder auf der Suche nach Sinn nach Grandchamp kommen.