Christkindlmarkt

Der Christbaum auf dem Münchner Marienplatz steht

Manch einer mag es kaum glauben: In drei Wochen eröffnet der Münchner Christkindlmarkt. Das Wahrzeichen wurde schon heute aufgestellt: Eine serbische Fichte wird dieses Jahr im Mittelpunkt stehen.

Der Christbaum steht schon einmal, die Weihnachtsdekoration bekommt er in den nächsten Tagen. © SMB/Ebelsheiser

Um kurz nach sechs Uhr hat die Münchner Berufsfeuerwehr heute Morgen auf dem Marienplatz begonnen, das diesjährige Wahrzeichen für den Christkindlmarkt aufzustellen. Mit Hublader, Kranwagen und viel Routine hat die Feuerwehr den offiziellen Christbaum der Stadt erfolgreich im zwei Meter tiefen Bodenloch vor dem Neuen Rathaus versenkt und verkeilt. Bei dem Baum handelt es sich um eine 50 Jahre alte serbische Fichte, die rund 25 Meter hoch ist und einen Stammdurchmesser von 60 cm hat. Der Weihnachtsbaum stammt dieses Jahr aus der Gemeinde Königsdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und stand dort bis gestern noch am idyllischen Campingplatz am Bibisee. Der Bürgermeister von Königsdorf, Rainer Kopnicky, spricht von einer „ehrenvollen Aufgabe“ und ist mächtig stolz auf seine Gemeinde, weil der Transport dank der Dorfgemeinschaft so gut bewältigt wurde.

„Weihnachten kann kommen“

Nach jahrelangem Bemühen ist die Gemeinde endlich am Ziel. Schließlich liegt die erste Bewerbung bereits 20 Jahre zurück. Nach der Zusage der Stadt begann in Königsdorf die Suche nach einem geeigneten Baum. Aus einer Vorauswahl von fünf Optionen entschied sich eine Vertreterin der Stadt dann für das Prachtexemplar, das seit heute auf dem Marienplatz steht. Auch Clemens Baumgärtner, Chef des Münchner Christkindlmarktes, ist mit der Wahl des Baums zufrieden: „Ich finde ihn wunderbar rund, gut gewachsen, dicht, genau richtig in der Größe, passt perfekt ins Rathaus rein. Schmückt es, ohne es zu überragen. Er hat alles, was man braucht.“

Für den Münchner Christkindlmarkt musste kein Baum extra sterben. Die Fichte hätte aus Sicherheitsgründen ohnehin in den nächsten Monaten gefällt werden sollen, auf dem Münchner Marienplatz darf sie jetzt noch einmal glänzen. Um drei Uhr in der Früh machte sich der Schwertransport auf die 40 Kilometer lange Reise, um mit dem frisch gefällten Baum dem Berufsverkehr auszuweichen. Vor Ort wurde der Stamm zurechtgeschnitten, damit er in das zwei Meter tiefe Bodenloch auf dem Marienplatz passt. „Aus unserer Sicht ist alles gut gelaufen. Es gab keine Probleme. Es ging ziemlich schnell“, lautet das Fazit von Stefan Kießkalt, Pressesprecher der Münchner Berufsfeuerwehr, nachdem der Baum schließlich steht. „Weihnachten kann kommen“, freut er sich.

Glühweinstand als Gegenleistung

In wenigen Tagen beginnt die Abteilung Straßenbeleuchtung des städtischen Baureferates, den Christbaum mit 3000 Lichtern zu schmücken. Am 27. November wird mit der feierlichen Eröffnung des Christkindlmarktes auch der Christbaum zum ersten Mal erstrahlen. Bis zum Dreikönigstag am 6. Januar 2024 wird der Christbaum auf dem Marienplatz seinen Glanz verbreiten.

Der Christbaum ist ein Geschenk der Gemeinde Königsdorf an die Stadt München. Als Dank für seine Baumspende darf die Gemeinde Königsdorf im Prunkhof des neugotischen Rathauses einen Glühweinstand mit Brotzeit betreiben. Dabei werden auch regionale Häppchen angeboten. Um den damit verbundenen Aufwand zu bewältigen, haben sich alle 21 Königsdorfer Ortsvereine zu einem Dachverbund zusammengeschlossen, erklärt Bürgermeister Kopnicky. 200 Personen hätten sich bereiterklärt, während des Christkindlmarktes bei der Bewirtschaftung des Standes zu helfen. Kopnicky ist besonders erfreut darüber, dass „unser soziales und gesellschaftliches Leben nach Corona wieder so aufblüht.“

Der Autor
Wanja Ebelsheiser
Volontär beim Sankt Michaelsbund
w.ebelsheiser@michaelsbund.de