Große Ehre

Bahnhofsmissionsleiterin Spahn erhält Bayerische Staatsmedaille

Aus den Händen der bayerischen Sozialministerin, Ulrike Scharf, erhielt Bettina Spahn, Leiterin der katholischen Bahnhofsmission in München, gestern die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste. Im Gespräch mit mk online erzählt sie, was ihr diese Auszeichnung bedeutet.

Stolz hält Bettina Spahn die Urkunde in der Hand, neben ihr Sozialministerin Ulrike Scharf mit der Medaille. © StMAS

Seit dreißig Jahren engagiert sich Bettina Spahn in der katholischen Bahnhofsmission der bayerischen Landeshauptstadt – zunächst ehrenamtlich, seit sieben Jahren als hauptamtliche Leiterin. Die Staatsmedaille sieht sie als Bestätigung ihrer Arbeit: „Es ist natürlich eine große Freude. Als ich die Nachricht per Post bekommen habe, war ich schon etwas überfordert, weil es eine persönliche Ehrung und eine besondere Ehre ist. Für mich ist die Auszeichnung ein Zeichen dafür, dass unsere Arbeit eine Wirksamkeit für das Gemeinwohl hat.“ Ohne dass sie täglich darüber nachdenke, merke sie, dass sie hier am richtigen Platz sei: „Das setzt viel Kraft frei und ist das, was mich hält“, sagt sie. Vor allem genieße sie es, „zu gestalten und Dinge voranzubringen“.

In der Laudatio heißt es: „Durch ihre Standhaftigkeit und ihren kontinuierlichen Einsatz konnte Frau Spahn auch besondere Herausforderungen wie die Flüchtlingsbewegung und die Corona-Pandemie mit ihrem Team meistern. Die Bahnhofsmission war auch während des Corona-Lockdowns geöffnet und wurde damit für viele Hilfesuchende eine existenziell wichtige Anlaufstelle.“ Auch ihr persönlicher Einsatz für das Projekt „Lavendel“, das seit vergangenem Jahr Übernachtungsmöglichkeiten für Frauen und Kinder in Not anbietet, wurde hervorgehoben.

Dankbar ist Spahn vor allem für die gute Zusammenarbeit mit ihren Kollegen, mit denen sie „Teil dieser sehr gelingenden Einrichtung“ sei. Das sehen auch ihre Kollegen so: Die Tür sei immer offen, man könne mit allem, was einen belaste, zur Leiterin kommen, betonen sie. Mitarbeiterin Julia Ermili freut sich besonders darüber, dass die Auszeichnung von Seiten der Politik vergeben wird: „Wir haben ja oft den Stempel „katholische Kirche“, sind da auch bekannt und werden wertgeschätzt, aber das ist ja jetzt mal aus einer anderen, kirchenunabhängigen Ecke. Das hat schon eine andere Qualität und es ehrt uns sehr, dass wir auf der Ebene gesehen werden.“

Der Redakteur
Maximilian Lemli
Münchner Kirchenzeitung
m.lemli@michaelsbund.de