Folgen von Corona

Ausstellung: Erfahrungen der Pandemie aufarbeiten

„Geda/enken“ ist in der Herz-Jesu-Kirche in München. Hier können die Besuchenden die Ausstellung mitprägen und selbst mitgestalten.

Aufsteller im Vorraum der Herz-Jesu-Kirche © SMB/Rössert

In der Herz-Jesu Kirche in München-Neuhausen steht die Ausstellung „Geda/enken“. Eine Ausstellung, die Menschen einlädt ihre Erfahrungen aus der Corona-Pandemie aufzuarbeiten. Die Stadtpastoral München hat sie gemeinsam mit der „Stiftung Freizeit“ aus Berlin entwickelt „um nach Corona nicht einfach so zu tun, als wäre alles vorbei oder so wie vorher, sondern um die Menschen ein bisschen zum Nachdenken anzuregen“, erklärt Pastoralreferent der Pfarrei Herz-Jesu Konstantin Bischof.

Installation mit persönlichen EreignissenIm Vorraum der Herz-Jesu Kirche stehen zwei Meter hohe Aufsteller – verspiegelt, aus farbig erscheinendem Plexi Glas oder mit schlichten weißen Oberflächen. Auch die Formen sind unterschiedlich: Halbkreise, Kanten und Quadrate bilden die Aufsteller. Auf den verschiedenen Oberflächen stehen Fragen und Anregungen für die Besucherinnen und Besucher: „Da wird zum Beispiel gefragt, an welche Menschen man ganz besonders denkt, die man in Corona verloren hat. Da geht es darum, welcher Traum vielleicht nicht umgesetzt wurde. Aber auch was in der Pandemiezeit etwas war, an das man sich sehr gerne erinnert“, sagt Bischof.

Interaktiv können die Besucherinnen und Besucher die Antworten auf diese Fragen mit bunten Stiften direkt auf die Installation schreiben. Die Aufsteller in der Herz-Jesu Kirche sind also nicht mehr leer, sondern mit Namen und Ereignissen ausgefüllt. Bei den Besucherinnen kommt das gut an: „Weil, das sind Fragen, die man sich ja auch ständig stellt. Oder auch zu wenig stellt. Es ist meditativ und ich finde es sehr gelungen.“

Ausstellung kann ausgeliehen werden

„Die Ausstellung hat bei uns in der Pfarrei Herz-Jesu einen ganz besonderen Charm, weil sie ganz viel aus verspiegelten Flächen, die man beschriften kann, besteht. Und bei uns spiegeln sich unser großes, einladendes Herz-Jesu Portal und die Sonne darin wider“, erklärt Bischof. Denn die Herz-Jesu Kirche hat die größten Kirchen Tore der Welt: Sie erstrecken sich über die gesamte Vorderseite und bestehen aus zwei blauen Glas Schichten.

Bis 12. Juni ist die Ausstellung noch in der Herz Jesu Kirche zu sehen. Danach wandert sie am 18. Juli nach Kolbermoor bei Rosenheim. Die Ausstellung können sich interessierte Kirchen, Pfarreien und Einrichtungen bei der Stadtpastoral ausleihen.  (Magdalena Rössert, Redakteurin beim Sankt Michaelsbund)