Urlaub in der Heimat

Tourismusseelsorge in Zeiten von Corona

Einfach mal spontan wegfahren oder die lang gebuchte Reise antreten war aufgrund von Corona in den vergangenen Monaten nicht möglich. Auch die Seelsorge für Touristen im Erzbistum München und Freising hat sich durch die Pandemie verändert.

Die Tourismusseelsorge Bad Tölz bietet auch dieses Jahr wieder Sonnenuntergangsmeditationen an © imago images / Shotshop

Bad Tölz – In Bad Tölz ist der Pastoralreferent Herbert Konrad zuständig für die Touristenseelsorge. Er und sein Team bieten das ganze Jahr hinweg verschiedene Veranstaltungen wie meditative Andachten, Vorträge, Wanderungen in der Region oder Liederabende an. Normalerweise hat er ein offenes Ohr für Gäste und für Einheimische, die ein Anliegen haben und sich ein persönliches Gespräch wünschen oder sich in ihrem Urlaub einfach nur austauschen möchten. Doch seit Beginn der Corona Krise hat sich auch in der Tourismusseelsorge einiges geändert. Während des Lockdowns wurden alle Veranstaltungen abgesagt.

Langsam kommt der Tourismus wieder in Schwung und es können Veranstaltungen im Freien, wie z.B. meditative Wanderungen, Sonnenuntergangsmediationen auf dem Kalvarienberg in Bad Tölz oder spirituelle Spaziergänge stattfinden.

Regionaler Urlaub wird immer beliebter

Da momentan aber viele Tages- und Wochenendtouristen in die Region Bad Tölz kommen, rückt die Organisation der Veranstaltungen ein wenig in den Hintergrund. Eine wesentliche Aufgabe ist für den Tourismusseelsorger vielmehr, Orte und Plätze wie Klöster und Kirchen für die Touristen attraktiv zu machen. „Der Nahbereich ist neu entdeckt worden und das wird sicher auch als Fundus für die Zukunft da bleiben“, so Konrad.

Auch in den persönlichen Gesprächen kann der Tourismusseelsorger Veränderungen erkennen. Die Art und Weise, wie man mit der Pandemie umgehen solle, kommt dabei häufig zur Sprache. Aber auch eine neue Nachdenklichkeit über das eigene Leben nimmt er sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen wahr.

Vor allem die Tourismusbranche wurde von der Corona-Krise getroffen

Vermehrt sucht der Pastoralreferent momentan auch das Gespräch mit Hoteliers, Vermietern, Reiseanbietern oder Gastronomen. Sie alle haben stark unter den Maßnahmen der Pandemie gelitten und auch jetzt noch mit dem Tourismuseinbruch zu kämpfen. Für den Seelsorger ist es wichtig, den Betroffenen Zuversicht für die Zukunft zu schenken.

Herbert Konrad nimmt an, dass sich der Tourismus durch Corona etwas anders als zuvor entwickeln wird. Er sagt: „Er wird regionaler werden, wird ruhiger werden, ökologischer.“ Auch Flugreisen werden sich seiner Meinung nach reduzieren. Aktuell lernen die Menschen die Orte und die Natur in näherer Umgebung immer mehr zu schätzen. Darauf muss auch Herbert Konrad in seiner Arbeit vermehrt reagieren. Die Präsenz der Tourismusseelsorge wird dabei immer wichtiger. (Vanessa Angrick)

Weitere Informationen zu Terminen und Veranstaltungen gibt es auf der Internetseite des Kreisbildungswerkes in Bad Tölz. 

Dieser Artikel gehört zum Schwerpunkt Corona - Pandemie