Weltfriedenstag

Papst weist auf Risiken künstlicher Intelligenz hin

Papst Franziskus hat zum Weltfriedenstag 2024 einen internationalen Vertrag zur Regelung von künstlicher Intelligenz gefordert. Er betont die potenziellen Vorteile für den Menschen, warnt jedoch auch vor Risiken

Spätestens seit der Einführung des Chatbots ChatGPT werden die Vor- und Nachteile künstlicher Intelligenz in der breiten Öffentlichkeit kontrovers diskutiert © stock.adobe.com - Sutthiphong

Die katholische Kirche feiert weltweit am Hochfest der Gottesmutter Maria, dem Neujahrstag, auch den Weltfriedenstag. Nach dessen Einführung unter Papst Paul VI. 1968 steht der Tag seit 1969 jedes Jahr unter einem thematischen Schwerpunkt, zu dem vorab eine päpstliche Friedensbotschaft veröffentlicht wird.

Papst: Neue Technologie kann zum Frieden beitragen

Zum Weltfriedenstag 2024 am Montag, 1. Januar, hat Papst Franziskus einen internationalen Vertrag über Entwicklung und Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) gefordert. Die Völkergemeinschaft solle verbindliche Regeln festlegen, um schädliche Praktiken zu verhindern und einen guten Umgang mit der neuen Technologie zu fördern, schrieb der Papst in seiner Botschaft. Der technologische Fortschritt könne dem Menschen dienen und zum Frieden beitragen, führte Franziskus aus. Es gebe jedoch auch Risiken, etwa gezielte Falschinformationen, die Anfälligkeit von Algorithmen für Vorurteile und Diskriminierung und den Einsatz von KI im Krieg.

Papst warnt vor autonomen Waffensystemen

Der Papst forderte zudem Gremien, die sich mit neuen ethischen Fragen befassen. Diese müssten schon bei der Forschung berücksichtigt werden, ebenso bei Entwicklung, Produktion und Vermarktung. Dafür brauche es einen interdisziplinären Dialog, der auf eine „Algorethik“ abzielen müsse. Zu neuartigen autonomen Waffensystemen erklärte der Papst: „Die Welt hat es wirklich nicht nötig, dass die neuen Technologien zu einer unfairen Entwicklung des Waffenmarktes und -handels beitragen und so den Wahnsinn des Krieges fördern.

Auf diese Weise läuft nicht nur die Intelligenz des Menschen, sondern auch das Herz selbst Gefahr, immer ,künstlicher‘ zu werden.“ Franziskus ruft vor allem junge Menschen zum kritischen Umgang mit KI auf. Schulen und Universitäten müssten ihnen helfen, sich die sozialen und ethischen Aspekte von Entwicklung und Nutzung der Technologie anzueignen. (kna/mk)